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Megamath (Megamath)
Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 4162 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 15. Juni, 2004 - 07:33: |
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Hi allerseits Es folgen weitere Aufgaben zum Begriff der konjugierten Richtungen bei Ellipsen. Die Aufgabe LF 415 lautet: Man beweise den Satz: Verbindet man einen beliebigen Punkt einer Ellipse mit den Endpunkten eines beliebigen Durchmessers der Ellipse, so sind die Richtungen der dadurch entstandenen Sehnen konjugiert. MfG H.R.Moser,megamath
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Mythos2002 (Mythos2002)
Senior Mitglied Benutzername: Mythos2002
Nummer des Beitrags: 1148 Registriert: 03-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 15. Juni, 2004 - 12:17: |
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Hi, dieser schöne Satz ist nicht schwer zu beweisen. Die Gleichung der Ellipse ist: b²x² + a²y² = a²b² Wir benützen die Eigenschaft der Steigungen m1 und m2 zweier konjugierter Durchmesser, bei welchen gilt: m1*m2 = -b²/a² [dies folgt aus: m2 = -b²/(a²*m1)] Die Endpunkte des konjugierten Durchmessers seien P1(x1|y1) und P2(-x1|-y1), der beliebige Punkt auf der Ellipse sei Q(x|y). Daraus berechnen wir m1 = (y - y1)/(x - x1) und m2 = (y + y1)/(x + x1) und schließlich das Produkt m1*m2 = (y² - y1²)/(x² - x1²) Nun muss gezeigt werden, dass dieses exakt gleich -b²/a² ist: Dazu setzen wir sowohl P1 als auch Q in die Ellipsengleichung ein: b²x² + a²y² = a²b² | Q € Ell b²x1² + a²y1² = a²b² | P1 € Ell | subtr. ------------------------------------------- b²*(x² - x1²) + a²(y² - y1²) = 0 - - >> (y² - y1²)/(x² - x1²) = -b²/a² somit gilt m1*m2 = (y² - y1²)/(x² - x1²) = -b²/a² q.e.d. Gr mYthos (Beitrag nachträglich am 15., Juni. 2004 von mythos2002 editiert) |
Megamath (Megamath)
Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 4163 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 15. Juni, 2004 - 13:47: |
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Hi mYthos Ich danke Dir fuer diesen ausgezeichneten Beitrag. Der Satz selbst und die Beweismethode tragen nostalgische Zuege. Sie waeren zu Olims Zeiten auch nicht in der Sparte Universitaetsniveau zu platzieren gewesen, sondern etwas weiter unten. Von Deiner Gleichung m1*m2 = (y^2 - y1^2)/(x^2 - x1^2) an koennte man mit der Parameterdarstellung x = a cos t , y = b sin t der Ellipse auch so vorgehen: m1*m2 = (y + y1) (y - y1) / ((x + x1)(x - x1)) =(b^2/a^2)*[(sin t + sin t1)*[sin t - sin t1)] / [(cos t + cos t1)*[(cos t – cos t1)] Mit bekannten (?) goniometrischen Formeln wird daraus: m1*m2 = (b^2/a^2)*2 sin(½(t+t1)) cos(½(t-t1)*2 cos(½(t+t1) sin(½(t-t1) / [2 cos(½(t+t1)) cos(½(t-t1)*(-2) sin(½(t+t1) sin(½(t-t1)] = - b^2/a^2 , wie es sein muss. MfG H.R.Moser,megamath
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Megamath (Megamath)
Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 4164 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 15. Juni, 2004 - 16:18: |
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Hi allerseits Es gibt für diesen Satz aus der affinen Geometrie der Ellipse einen direkten geometrischen Beweis. Das geht so. Jede Ellipse c kann als affines Bild eines Kreises c´ aufgefasst werden. Verbindet man nun im Kreissystem einen beliebigen Punkt Q´ auf der Kreislinie mit den Endpunkten eines beliebigen Kreisdurchmessers P1´P2´, so stehen die Sehnen Q´P1´ und Q´P2´nach Thales aufeinander senkrecht. Das wirkt sich bei der affinen Abbildung dadurch aus, dass die Ellipsensehnen Q P1, QP2 konjugierte Richtungen haben. MfG H.R.Moser,megamath
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