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Emil_k (Emil_k)

Mitglied Benutzername: Emil_k
Nummer des Beitrags: 23 Registriert: 02-2003
| Veröffentlicht am Sonntag, den 23. November, 2003 - 11:58: |
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Hallo Ich sollte die Konvergenz einer unendlichen Reihe nachweisen! Das Quotientenkriterium und das Wurzelkriterium versagten ihren Dienst. Das allgemeine Glied der Reihe lautet. a(n) = [1*3*5 *….*(2n-1)] / [2*4*6*….*(2 n ) * (2n+1)] Kann mir jemand behilflich sein? Herzlichen Dank im Voraus Emil k.
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3077 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Sonntag, den 23. November, 2003 - 16:30: |
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Hi Emil
Dir kann geholfen werden und zwar mit dem Kritereium des Schweizer Mathematikers Joseph Ludwig Raabe (1801-1859) (nicht zu verwechseln mit Julius Raab aus St.Pölten). Du bildest den Term r(n) = a(n+1) / a(n) - 1 Die einfachste Form des Kriteriums von Raabe lautet: Existiert der Grenzwert Ra = lim r(n) für n gegen unendlich und ist Ra > - 1, so divergiert die Reihe; für Ra < = -1 ist Konvergenz gesichert. In Deinem Fall gilt r(n) = [ - 4 n^2 – 10 n - 5 ] / [(2n+2)(2n+3)] Es kommt Ra = - 1: Konvergenz gesichert. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Orion (Orion)

Senior Mitglied Benutzername: Orion
Nummer des Beitrags: 704 Registriert: 11-2001
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 08:39: |
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Hallo, Bei mir kommt a(n+1)/a(n) = (2n+1)/[(2n+2)(2n+3)] ® 0. Das genügt !
mfG Orion
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3081 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 09:10: |
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Hi Orion
Mit bestem Dank zur Kenntnis genommen ! (hatte einen Fieberschub!) MfG H.R.Moser,megamath
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3082 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 12:34: |
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Hi Emil
Wem die Beweismethode mit Konvergenzkriterien nicht behagt, für den gibt es auch andere Methoden. Eine davon wird im Lehrbuch von Harro Heuser, Analysis 1, 14.Auflage, auf Seite 209 als Aufgabe (ohne Lösung, hihi !) ins Spiel gebracht. Es handelt sich genau um Dein Beispiel und um ein paar andere Aufgaben, die zum Glück etwas schwieriger sind. Spielen wir damit und bringen alles unter einen Hut. Für den dort in Aufgabe 3 auftretenden Term [1*3*5 *….*(2n-1)] / [2*4*6*….*(2 n )] schreiben wir zur Abkürzung b(n); Also b(n) = [1*3*5 *….*(2n-1)] / [2*4*6*….*(2 n )] . es gilt somit für Deine Aufgabe a(n) = b(n) /(2n+1). Die Ungleichungskette loco citato lautet so: 1/(4n) * 1/b(n) < b(n ) < 1/(2n+1) * 1/b(n) °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Bevor wir zum Beweis dieser Kette übergehen, leiten wir eine Rekursionsformel für b(n) her, indem wir den Quotienten q(n) = b(n+1) / b(n) berechnen. Es entsteht nach kurzer Überlegung: q(n) = (2n+1) / (2n + 2), somit lässt sich b(n) rekursiv so bestimmen. b(n+1) = (2n+1) / (2n + 2) * b(n) Verankerung: b(1) = ½ Die ersten b-Werte sind: b(2) = 3/8 , b(3) = 5/16, b(4).= 35/128 , b(5) = 63 / 256 , …… °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Wir beweisen die beiden Teile getrennt, je durch vollständige Induktion. I.Ungleichung rechts [b(n)] ^ 2 < 1 / (2n + 1) Verankerung n = 1 - > ¼ < 1/3 : in Ordnung Vererbung Die Ungleichung gilt für n (Induktionsvoraussetzung). Dann folgt zusammen mit der Rekursionsformel b(n+1) ^ 2 = [(2n+1) / (2n + 2) ] ^ 2 * b(n)^2 < [(2n+1) / (2n + 2)]^2 * 1 / (2n+1) = (2 n+1) / (2 n + 2) ^ 2 < (*) 1 / (2n + 3) Das ist gerade die zu beweisende Ungleichung, angeschrieben für n+1 statt für n, wzbw. Bezüglich der letzten Ungleichung (*) beachte man, dass (2n+1)(2n+3)=4n^2 + 8n + 3 < 4 n ^2 + 8n + 4= (2n+2)^2 Die zweite Ungleichung links kann ganz analog bewiesen werden. Fortsetzung folgt. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3083 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 12:54: |
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Hi Emil
Fortsetzung In der Aufgabe 3 auf Seite 209 des erwähnten Lehrbuches von Heuser steht die Aufforderung: man gewinne aus der doppelten Ungleichung (cf meine letzte Arbeit) die neuen Ungleichungen 1/ [ 2*sqrt(2n) ] < b(n) < 1 / sqrt(2n) °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° und beweise nun die folgenden Behauptungen (es folgen drei unendliche Reihen, deren Konvergenzverhalten zu untersuchen ist). Lösung Mit vollständiger Induktion wurde in der letzten Arbeit bewiesen [b(n)] ^ 2 < 1 / (2n + 1) daraus folgt zunächst b(n) < 1 / sqrt(2n + 1) woraus die Hälfte der unterstrichenen Ungleichung sofort folgt. usw. Wir kehren zurück zu Deiner Reihe mit dem allgemeinen Glied a(n) = [1*3*5 *….*(2n-1)] / [2*4*6*….*(2 n ) * (2n+1)]; stenographisch: a(n) = b(n) / (2n+1), also b(n) = (2n+1) * a(n) mit der bewiesenen Ungleichung entsteht die Abschätzung a(n) < 1 / [(2n +1) sqrt(2n)]; rechts steht das allgemeine Glied einer konvergenten Majorante. Deiner Reihe. Ich komme in einem ganz anderen Zusammenhang auf den in dieser Arbeit benützten Term b(n) zurück. Man begegnet ihm nämlich auch in der Stochastik bei gewissen Aufgaben, aber das ist eine andere Geschichte. Davon soll in einer Fortsetzung die Rede sein. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3084 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 13:11: |
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Hi
Die erwähnte Aufgabe aus der Stochastik lautet: Eine Laplace-Münze wird 2n - mal geworfen. Man berechne die Wahrscheinlichkeit p = p(n) für genau n Erfolge (Erfolg: es erscheint Zahl). Resultat. Mit B(n,k) = n! / ( k! (n-k)!) gilt p(n) = B(2n, n ) / 2^ (2n) also auch p(n) = b(n) = [1*3*5 *….*(2n-1)] / [2*4*6*….*(2 n )] Man rechne nach! Mit Hilfe der Formel von Stirling n! ~ (n / e) ^ n * sqrt (2 Pi n) erhält man angenähert b(n) ~ 1/ sqrt (Pi n) Für n = 100 bekommt man angenähert: 1/sqrt(100 Pi) ~ 0,056419 Mit Binomialkoeffizient kommt B(200,100) / 4^100 ~ 0,056348. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Elsa13 (Elsa13)

Mitglied Benutzername: Elsa13
Nummer des Beitrags: 39 Registriert: 12-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 16:28: |
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Hallo, ich hätte noch etwas anderes zu bieten für die Reihe ganz oben: Ich bekomme: a(n+1)/a(n) = (2n+1)^2/[(2n+2)(2n+3)] und bei mir ist a(n+1)/a(n) – 1 = (-6n^2-5n)/(4n^2+10n+6) was stimmt nun? liebe Grüße elsa |
   
Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3088 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 16:56: |
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Hi,Hi
  Ich erwarte einenn weitern Vorschlag zur Güte MfG H.R.Moser,megamath |
   
Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3089 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 17:02: |
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Hi Elsa
Wir haben einen grossen Spielraum. Die Reihe wird mir zu Liebe schon konvergieren!* MfG H.R.Moser,megamath
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3090 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 17:25: |
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Hi Elsa,
DEINE Rechnung stimmt natürlich ! Nur hastd Du den Term n * {a(n+1)/a(n) -1 } berechnet,wie es sein muss!!! Denn gerade dieser Term ist bei Raabe wesentlich Sein Grenzwert ist - 3/2< -1,daher ist die Reihe konvergent. In der Einleitung steckt ganz oben ein TF, verursacht von meinem gestrigen Fieberschub, das sage ich heute im Nachhinein und bitte um E. Herzliche Grüsse Hans Rudolf |
   
Elsa13 (Elsa13)

Mitglied Benutzername: Elsa13
Nummer des Beitrags: 40 Registriert: 12-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 24. November, 2003 - 21:48: |
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Da wünsche ich Dir gute Besserung! Bei der Erläuterung der Ungleichungskette von Heuser kam ich mit bis zu der Stelle, wo Du schreibst: ...woraus die Hälfte der unterstrichenen Ungleichung sofort folgt. usw. Hier stehe ich an! Liebe Grüße elsa
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3091 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 25. November, 2003 - 08:38: |
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Hi allerseits,
Gestern und vorgestern haben sich in dieser umfangreichen Arbeit einige Fehler eingenistet, die verschiedenen Autoren zuzuschreiben sind. Ich eröffnete den Reigen gleich am Anfang furioso. Daher soll die Startphase in verbesserter Version nochmals aufgezeichnet werden. Hi Emil Dir kann geholfen werden und zwar mit dem Kriterium von Raabe. Du bildest den Term r (n) = n {a(n+1) / a(n) - 1 } (achte auf den Faktor n vor der geschweiften Klammer!) Die einfachste Form des Kriteriums von Raabe lautet: Existiert der Grenzwert Ra = lim r(n) für n gegen unendlich und ist Ra > - 1, so divergiert die Reihe; für Ra < -1 ist Konvergenz gesichert. In Deinem Fall gilt r(n) = [- 6 n ^ 2 – 5 n ] / [4 n^2 + 10 n + 6] Es kommt Ra = - 3/2… - > Konvergenz gesichert. NB Der Limes a(n+1) / a(n) selber ist 1 (nicht null), da a(n+1) / a(n) = (2n + 1) ^ 2 / [ (2n +3) (2n+1) ] gilt. Das Quotientenkriterium gibt keine Entscheidung, daher setzten wir das etwas schärfere Raabesche Kriterium ein. Dies entspricht offenbar den Intentionen des Aufgabenstellers! Jetzt ist hoffentlich einiges klarer geworden! Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3092 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 25. November, 2003 - 10:41: |
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Hi elsa,
Meine Glückwünsche zu Deinem Erfolg beim Nachvollzug meiner Ausführungen! Ein paar Ergänzungen sollen die Lücken noch ausfüllen, indem wir nach dem Satz „Mit vollständiger Induktion wurde in der letzten Arbeit bewiesen [b(n)] ^ 2 < 1 / (2n + 1) daraus folgt zunächst b(n) < 1 / sqrt(2n + 1)“ weiterfahren: wegen sqrt(2n + 1) > sqrt(2n) folgt b(n) < 1 / sqrt(2n), und das steht bei Heuser ganz rechts. Den linken Teil kannst Du mit analoger Rechnung durch vollständige Induktion selber beweisen! Ich zeige Dir die Wirksamkeit der Ungleichungen am Zahlenbeispiel n = 100: In der Mitte thront M = b(100) = binomial (200,100) /4^100 ~ 0.05635 links steht L(100) = 1 / [2 sqrt (200)] ~ 0,03536, rechts steht R(100) = 1/ sqrt (200) ~ 0,07071 Vergleiche damit die Abschätzung nach Stirling: St(100) ~ 1 / sqrt(100 Pi) ~ 0,05642 Damit sollte der Sinn der Sache bald klar werden. Mit herzlichen Grüßen Hans Rudolf Moser
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Elsa13 (Elsa13)

Mitglied Benutzername: Elsa13
Nummer des Beitrags: 41 Registriert: 12-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 25. November, 2003 - 21:34: |
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Dankeschön! Schön langsam verstehe ich ... elsa |