Autor |
Beitrag |
Carmen2 (carmen2)
Mitglied Benutzername: carmen2
Nummer des Beitrags: 21 Registriert: 07-2003
| Veröffentlicht am Dienstag, den 05. August, 2003 - 14:51: |
|
f(x)= 2- (2e^x)/(1+e^x) F(x)= 2ln(1+e^x)+2x+C A (Flächeninhalt)wird im 1.Quadranten von Gf und den Koordinatenachsen eingeschlossen. Kann mir jemand den Inhalt des Flächenstücks vorrechnen?? Friedrich, deinen Weg habe ich nicht ganz verstanden, wie lautet das Endergebnis jetzt??*danke* |
H.R.Moser,megamath (megamath)
Senior Mitglied Benutzername: megamath
Nummer des Beitrags: 2371 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, den 06. August, 2003 - 11:13: |
|
Hi Carmen, Ich versuche, Dir die Lösung dieser schönen Aufgabe verständlich zu machen. Dazu einige Vorbemerkungen: I. Das Resultat : Flächeninalt A = 2* ln 2. Die untere Grenze ist 0, die obere unendlich, wie Du einer Skizze des Graphen entnehmen kannst Letzteres führt dazu, dass man von einem uneigentlichen Integral spricht. Ein solches Integral ist als Grenzwert des zugehörigen bestimmten Integrals aufzufassen, dessen obere Grenze gegen unendlich strebt. Im vorliegenden Fall existiert dieser Grenzwert und damit das uneigentliche Integral. Wir bestimmen diesen Wert unter Punkt IV. II. Auch wenn eine Stammfunktion zur freien Verfügung durch den Aufgabensteller freundlicherweise angegeben wird, ist es Ehrensache, eine solche Stammfunktion selber zu finden. Im vorliegenden Fall, nämlich bei der Teilfunktion g(x) = e^x / (1+e^x) ist der Zähler justement die Ableitung des Nenners; wenn dem so ist, gewinnst Du eine Stammfunktion G(x) dadurch, dass Du für G(x) den Logarithmus des Nenners nimmst. Also: G(x) = ln (1 + e^x); Kontrolle durch Ableiten ! Auf diese Art gewinnst Du die angegebene Stammfunktion: F(x) = 2 x – 2 ln (1 + e^x), . III. Beachte, dass der Grenzwert der Funktion F(x) = 2 x – 2 ln (1 + e^x) für x gegen unendlich (obere Grenze!) null ergibt. Dies zeigen wir in einer separaten Berechnung unter Punkt IV in einer Fortsetzung. Fortsetzung folgt. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
|
H.R.Moser,megamath (megamath)
Senior Mitglied Benutzername: megamath
Nummer des Beitrags: 2372 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, den 06. August, 2003 - 12:13: |
|
Hi Carmen, Die Fortsetzung folgt: IV. Der gesuchte Grenzwert für F(x) für x gegen unendlich lässt sich auf verschiedene Arten berechnen. Kenner können ihn sogar spontan voraussagen; er ist null. Ich wähle die folgende Herleitung, welche lehrreich ist, wie (fast) alles in der Mathematik. Substituiere 1 + e ^ x = z, mit x geht dann auch z gegen unendlich und umgekehrt. Aus der Substitutionsgleichung entsteht der Reihe nach: e ^ x = z – 1; x = ln (z-1). Aus F = F(x) entsteht eine Funktion F* in z: F* = 2* ln (z-1) – 2 ln z = 2 [ln(z-1) – ln z] = 2 ln [(z-1)/z] Der Bruch (z-1) / z = 1 – 1 / z strebt gegen 1 für z gegen unendlich. Und der log strebt gegen ln 1 = 0 , das Ganze somit auch gegen null. Nach diesen Vorbereitungen ist es nicht mehr schwierig, das Integral zu berechnen; beachte besonders den Wert der Stammfunktion an der unteren Grenze! Wir erhalten: A = F(oo) – F(0) = 0 – [ - 2 ln (1+e^0)] = 2 ln 2 Das minus -- minus ist neckisch, hihi. Wir sind fertig ! Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
|
Carmen2 (carmen2)
Mitglied Benutzername: carmen2
Nummer des Beitrags: 25 Registriert: 07-2003
| Veröffentlicht am Mittwoch, den 06. August, 2003 - 13:14: |
|
das ist sehr verständlich! Danke für deine Mühe!!! |
Carmen2 (carmen2)
Mitglied Benutzername: carmen2
Nummer des Beitrags: 29 Registriert: 07-2003
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 07. August, 2003 - 10:07: |
|
hi H.R.Moser ich hab doch noch ne kleine Frage zu deiner Ausführung oben und hoffe, du kannst mir helfen... F* = 2* ln (z-1) – 2 ln z = 2 [ln(z-1) – ln z] = 2 ln [(z-1)/z] ich verstehe, dass du die 2 ausgeklammert hast und später noch ln, aber wieso steht in der inneren Klammer auf einmal ein Bruch (z-1)/z?? vorher war es doch eine Subtraktion!? gruß Carmen |
H.R.Moser,megamath (megamath)
Senior Mitglied Benutzername: megamath
Nummer des Beitrags: 2373 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 07. August, 2003 - 10:50: |
|
Hi Carmen, Die Umformung in der ersten eckigen Klammer F* = 2* ln (z-1) – 2 ln z = 2 [ln(z-1) – ln z] = 2 ln [(z-1)/z] zur zweiten eckigen Klammern geht um keine Ecken herum, sondern beruht auf dem bekannten Logarithmengesetz log (a / b) = log a – log b , °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° das in beiden Richtungen gilt. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
|
Carmen2 (carmen2)
Mitglied Benutzername: carmen2
Nummer des Beitrags: 30 Registriert: 07-2003
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 07. August, 2003 - 11:09: |
|
okay, vielen Dank, den Satz kannte ich nicht! |
|