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Grenzwert einer Folge

ZahlReich - Mathematik Hausaufgabenhilfe » Klassen 12/13 » Sonstiges » Grenzwert einer Folge « Zurück Vor »

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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 129
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Veröffentlicht am Freitag, den 20. Juni, 2003 - 15:43:   Beitrag drucken

hi,

ich suche den Grenzwert dieser Folge:

a0= (7n²+1)/(3n²-2) Wie berechne ich diesen Grenzwert?

Detlef
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Friedrich Laher (friedrichlaher)
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Nummer des Beitrags: 1242
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Veröffentlicht am Freitag, den 20. Juni, 2003 - 16:06:   Beitrag drucken

Polynomdivision!
(7n²+1)/(3n²-2) = 7/3 + [(3-2*7)/3]/(3n²+2)
also
Grenzwert 7/3 für |n| --> oo
Wenn das Erlernen der Mathematik einigermaßen ihre Erfindung wiederspiegeln soll, so muß es einen Platz für Erraten, für plausibles Schließen haben.
[Aus dem Vorwort zu "Mathematik und plausibles Schliessen, Bd. 1 Induktion und Analogie in der Mathematik" von Georg Pólya]
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 130
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Veröffentlicht am Freitag, den 20. Juni, 2003 - 17:58:   Beitrag drucken

hi,

fällt das Restglied bei ->oo weg?

Ist das irgendeine besondere Folge, weil unser Lehrer sowas meinte?

Detlef
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Christian Schmidt (christian_s)
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Nummer des Beitrags: 1318
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Veröffentlicht am Freitag, den 20. Juni, 2003 - 18:33:   Beitrag drucken

Hi Detlef

Der Teil hier nennt sich Nullfolge:
[(3-2*7)/3]/(3n²+2) und fällt bei der Grenzwertbildung weg.

Wenn du die Rechenregeln für Grenzwerte kennst, kannst du hier auch so vorgehen(Zähler und Nenner durch n² teilen):
(7n²+1)/(3n²-2)=(7+1/n²)/(3-2/n²)
Damit ergibt sich für n->¥ auch sofort der Wert 7/3.

MfG
C. Schmidt
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 131
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Veröffentlicht am Freitag, den 20. Juni, 2003 - 19:18:   Beitrag drucken

ahh, vielen dank!

ich habe jetzt was zu der Funktion gefunden, es ist eine sog. Cauchy-Folge, was ist das denn?
was ist daran so besonders?

Detlef
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Zaph (zaph)
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Nummer des Beitrags: 1411
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Veröffentlicht am Freitag, den 20. Juni, 2003 - 21:54:   Beitrag drucken

Hallo Detlef,

in IR sind Cauchy-Folgen und konvergente Folgen dasselbe. Cauchy-Folgen sind erst in so genannten nicht-vollständigen metrischen Räumen interessant. Q, die Menge der rationalen Zahlen, ist z. B. ein solcher. Eine Folge rationaler Zahlen, die gegen Wurzel(2) konvergiert ist z. B. eine Cauchy-Folge in Q, die in Q nicht konvergiert. Genauer gilt:

(x_n) ist Cauchy-Folge, wenn zu jedem epsilon > 0 ein n0 existiert, sodass |xn - xm| < epsilon für alle m,n > n0.

Ist aber wohl eher Unistoff ...
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 132
Registriert: 01-2003
Veröffentlicht am Sonntag, den 22. Juni, 2003 - 17:22:   Beitrag drucken

hi,

ich verstehe das Grenzwertbestimmen mit diesem Epsilon nicht wirklich, wie funktioniert das genau? Könnte mir das einer an hand eines beispiels erklären?

Detlef
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Zaph (zaph)
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Benutzername: zaph

Nummer des Beitrags: 1422
Registriert: 07-2000
Veröffentlicht am Sonntag, den 22. Juni, 2003 - 18:19:   Beitrag drucken

Nimm z. B. die Folge x_n = 1/n.

Sei nun epsilon > 0 beliebig (aber fest) vorgegeben. Dann gibt es ein n0 aus IN, sodass n0 > 2/epsilon. Wenn nun n und m > n0, dann gilt

|x_n - x_m|
= |1/n - 1/m|
<= |1/n| + |1/m| (Dreiecksungleichung)
= 1/n + 1/m (da n und m positiv)
< 1/n0 + 1/n0 (da n,m > n0)
= 2/n0
< epsilon (da n0 > 2/epsilon)

Insgesamt haben wir also zu jedem epsilon > 0 ein n0 gefunden, sodass für alle n,m > n0 die Ungleichung
|x_n - x_m| < epsilon
erfüllt ist. Also ist die Folge eine Cauchyfolge.

Den Grenzwert (Null) kannst du hieraus aber nicht bestimmen. Du weist nur, dass er in IR existiert.
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Christian Schmidt (christian_s)
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Nummer des Beitrags: 1319
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Veröffentlicht am Sonntag, den 22. Juni, 2003 - 18:27:   Beitrag drucken

Hi Detlef

Das ist auch oft nicht so leicht. Vor den Cauchyfolgen sollte wir vielleicht erstmal die "normale" Grenzwertdefinition nehmen mit dem Epsilon.
Eine Folge (an) konvergiert genau dann gegen a, wenn zu jedem 0<e aus R ein N aus N existiert, s.d.
|an-a|<e für n³N.
Das kannst du dir ganz anschaulich überlegen, dass diese Definition sinnvoll ist.

Wir beweisen mit dieser Definition einmal die Konvergenz der Folge (an), definiert durch
an:=1/n. Wir behaupten der Grenzwert ist 0 und legen ein beliebiges e>0 vor. Wir müssen jetzt zeigen, dass zu diesem e>0 ein N aus N existiert mit
|1/n-0|<e für alle n³N
Dieser Fall hier ist besonders leicht, weil wir einfach umformen können.
|1/n-0|<e
<=> n>1/e
Wähle als N als einfach die erste natürliche Zahl, die größer ist als 1/e.
[An der Uni müsstest du jetzt noch begründen, dass eine solche Zahl existiert]
Wie du siehst hängt die Wahl von N im Allgemeinen von e ab.

Jetzt lässt sich durch einen einfachen Trick zeigen, dass jede konvergente Folge eine Cauchy-Folge ist(Dreiecksungleichung). Sei (an) eine konvergente Folge mit Grenzwert a. Nach obiger Definition gelte
|an-a|<e/2 und |am-a|<e/2
ab einem bestimmten N.
|an-am|=|an-a+(a-am)|
£|an-a|+|am-a|<e.

Beispiel fällt mir dazu jetzt leider auch keins ein...

MfG
C. Schmidt
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 133
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Veröffentlicht am Montag, den 23. Juni, 2003 - 15:35:   Beitrag drucken

vielen dank!

"wenn zu jedem 0<e aus R ein N aus N existiert"

was ist denn N aus N? Und was ist dann genau der Grenzwert der Folge?

Detlef
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Friedrich Laher (friedrichlaher)
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Nummer des Beitrags: 1249
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Veröffentlicht am Montag, den 23. Juni, 2003 - 17:25:   Beitrag drucken

das "fettgedruckte" N bedeutet Menge der Natürlichen Zahlen ( es wird durch die Notation \b{N} fett angezeigt )
Wenn das Erlernen der Mathematik einigermaßen ihre Erfindung wiederspiegeln soll, so muß es einen Platz für Erraten, für plausibles Schließen haben.
[Aus dem Vorwort zu "Mathematik und plausibles Schliessen, Bd. 1 Induktion und Analogie in der Mathematik" von Georg Pólya]
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 134
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Veröffentlicht am Dienstag, den 24. Juni, 2003 - 12:10:   Beitrag drucken

ich habe nicht ganz verstanden, welcher wert dann genau der grenzwert der folge ist??
Detlef
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Ingo (ingo)
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Nummer des Beitrags: 657
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Veröffentlicht am Dienstag, den 24. Juni, 2003 - 12:30:   Beitrag drucken

Zitat:
Eine Folge (an) konvergiert genau dann gegen a...

Also ist der Grenzwert a ;)
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 135
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Veröffentlicht am Dienstag, den 24. Juni, 2003 - 17:37:   Beitrag drucken

hi,

ich weiss nicht genau, ob ich die normale Grenzwertbestimmung genau verstanden habe, aber vielleicht hat jemand noch ein einfaches Beispiel, wo ichs ausprobieren kann!

Vorgang:
1) man muss raten, was der Grenzwert sein kann!
(kann ich da bei a=1/n auch z.B epsilon > 2 nehmen und trotzdem aufs richtige ergebnis kommen?)

2)das dann in 1/n-2 < epsilon einsetzen und nach n auflösen??

3) die nächst größere ist der grenzwert?

Detlef
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Zaph (zaph)
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Veröffentlicht am Dienstag, den 24. Juni, 2003 - 19:23:   Beitrag drucken

Hallo Detlef,

um mit dieser Definition die Konvergez zu zeigen musst du dir den vermutlichen Grenzwert irgendwo her besorgen - zur Not raten.

Es reicht nicht aus, es für epsilon > 2 zu zeigen. Du musst es für JEDES (noch so kleine epsilon) nachweisen.

Beachte: (an)n=1,2,... ist die Folge und a ist der Grenzwert.

Also nicht a = 1/n, sondern an = 1/n, a = 0 und
limn -> oo an = a.
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Ingo (ingo)
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Nummer des Beitrags: 658
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Veröffentlicht am Dienstag, den 24. Juni, 2003 - 23:41:   Beitrag drucken

Zum besseren Verständnis der Formel, solltest Du Dir versuchen klarzumachen, was die einzelnen Terme bedeuten

|an-a|<e für alle n>N(e)

an ist das n-te Glied der Folge. Durch den Betrag wird der Abstand zu dem Wert a berechnet. Dieser Abstand ist kleiner als der Wert e und zwar für alle Folgeglieder "nach" dem N-ten.

Gib es in dieser Gleichung nun für beliebig kleine Werte von e immer ein N, so daß sie erfüllt ist, dann wissen wir, daß sich die Werte von an beliebig nahe an den Wert a annähern. Also ist a der Grenzwert.
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 136
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Veröffentlicht am Mittwoch, den 25. Juni, 2003 - 15:55:   Beitrag drucken

ich habe jetzt auch noch was in einem buch gefunden, ich habe das jetzt verstanden, aber ein problem habe ich noch, wie wählt man den wert, den man als Grenzwert schätzt also a? einfach nur die funktion angucken und vermuten und ausprobieren?

Detlef
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Christian Schmidt (christian_s)
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Nummer des Beitrags: 1321
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Veröffentlicht am Mittwoch, den 25. Juni, 2003 - 16:14:   Beitrag drucken

Hi Detlef

Bei dem Verfahren schon. Musst den Grenzwert normalerweise raten oder wie Zaph schon sagte irgendwoher besorgen.
Wenn du das Cauchy-Konvergenzkriterium anwendest brauchst du den Grenzwert nicht zu kennen. Du kannst damit zeigen, dass ein Grenzwert existiert oder nicht, weisst aber auch nicht wie dieser dann heißt.

MfG
C. Schmidt
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Ingo (ingo)
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Nummer des Beitrags: 660
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Veröffentlicht am Mittwoch, den 25. Juni, 2003 - 16:31:   Beitrag drucken

Es ist leider nicht pauschal zu sagen, wie man auf den Grenzwert kommt. Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Folgen. In den meißten Fällen wird man wohl versuchen mithilfe der Grundregeln die Folge in einfachere Folgen zu zerlegen.
Beispiele:
an=sin(1/n)+(1/n) konvergiert gegen 0, weil sowohl sin(1/n) als auch 1/n gegen 0 gehen.
an=2n²/(3n²+1) konvergiert gegen (2/3) weil an=(2/3)-2/(9n²+3) und 2/(9n²+3) eine Nullfolge ist.

Bei rekursiven Folgen läuft es häufig auf das Lösen einer Gleichung hinaus.
Beispiel: an=an-1²
Wenn diese Folge überhaupt einen Grenzwert hat, dann muß er die Gleichung a=a² erfüllen, also kommt nur a=0 oder a=1 in Frage.
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 137
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Veröffentlicht am Mittwoch, den 25. Juni, 2003 - 16:32:   Beitrag drucken

ok, jetzt ist das normale Grenzwertbestimmen verstanden, aber jetzt zum eigentlichen Thema Cauchy-Folge!
man nimmt dann das halbe Epsilon und was macht man dann, und wozu?

Detlef
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 138
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Veröffentlicht am Freitag, den 27. Juni, 2003 - 10:58:   Beitrag drucken

wenn ich nun die obige Folge nehme a[sub]n[/sub]=1/n, wie zeige ich per Cauchy, dass es einen Grenzwert gibt ohne vorher einen wert zu raten?

Detlef
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Christian Schmidt (christian_s)
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Nummer des Beitrags: 1326
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Veröffentlicht am Freitag, den 27. Juni, 2003 - 11:17:   Beitrag drucken

Hi Detlef

Das hat ja Zaph oben schon gezeigt mit dem Cauchy-Konvergenzkriterium.
Sei e>0 vorgegeben.
Jetzt müssen wir zeigen, dass zu diesem e>0 ein Wert N aus N existiert, so dass gilt
|an-am|<e für beliebige m,n³N
Anschaulich bedeutet das, dass die Folgenglieder ab dem Index N einen kleineren Abstand als e haben.
Und jetzt halt der Beweis von Zaph
|an-am|
£|1/n|+|1/m|
=1/n+1/m£2/N<e
für N<2/e

Wie schon gesagt, du weisst jetzt, dass ein Grenzwert existiert, nicht aber wie dieser heißt.

MfG
C. Schmidt

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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 139
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Veröffentlicht am Freitag, den 27. Juni, 2003 - 12:17:   Beitrag drucken

hi,

ok, aber was ist denn a[sub]n[/sub] und a[sub]m[/sub]? Und einen Grenzwert gibt es, weil N <.. steht?

Und wie ist das begründet, was man das mit der Ungleichung einfach so schreiben kann?

Detlef
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Christian Schmidt (christian_s)
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Veröffentlicht am Freitag, den 27. Juni, 2003 - 12:25:   Beitrag drucken

Hi Detlef

kleiner Fehler bei mir.
da muss natürlich stehen für N>2/e.

an und am sind beliebige Glieder der Folge, wobei der Index jeweils größer oder gleich N ist. Und der Grenzwert existiert halt, weil man zu jedem e>0 ein N gefunden hat, so dass gilt |an-am|<e für m,n³N.

Die ganzen Begründungen für die Umformungen stehen oben bei Zaph.

MfG
C. Schmidt
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 140
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Veröffentlicht am Freitag, den 27. Juni, 2003 - 12:37:   Beitrag drucken

axo, da habe ich noch ein Problem, was ist die Dreiecksungleichung und wozu brauch man die?

habe über google nichts richtiges gefunden!

Detlef
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Christian Schmidt (christian_s)
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Veröffentlicht am Freitag, den 27. Juni, 2003 - 12:57:   Beitrag drucken

Hi Detlef

Es gilt für beliebige reelle Zahlen a und b die Dreiecksungleichung:
|a+b|£|a|+|b|

Beweis:
-a£|a|
a£|a|
-b£|b|
b£|b|

Durch Addition ergibt sich
a+b £ |a|+|b|
und
-(a+b) £ |a|+|b|
Zusammen folgt
|a+b|£|a|+|b|

Die Dreiecksungleichung wird gerade bei so Abschätzungen wie oben häufig verwendet.

MfG
C. Schmidt
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Detlef (detlef01)
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Veröffentlicht am Freitag, den 27. Juni, 2003 - 15:33:   Beitrag drucken

vielen dank! Jetzt habe ich das theoretisch auch verstanden, aber warum ist ein Grenzwert dann vorhanden, irgendwas habe ich da noch nicht verstanden ausgehend von zaph-posting!
[code]
Sei nun epsilon > 0 beliebig (aber fest) vorgegeben. Dann gibt es ein n0 aus IN, sodass n0 > 2/epsilon. Wenn nun n und m > n0, dann gilt

|x_n - x_m|
= |1/n - 1/m|
<= |1/n| + |1/m| (Dreiecksungleichung)
= 1/n + 1/m (da n und m positiv)
< 1/n0 + 1/n0 (da n,m > n0)
= 2/n0
< epsilon (da n0 > 2/epsilon)

Insgesamt haben wir also zu jedem epsilon > 0 ein n0 gefunden, sodass für alle n,m > n0 die Ungleichung
|x_n - x_m| < epsilon
erfüllt ist. Also ist die Folge eine Cauchyfolge.

[/code]

1) epsilon ist größer als Null!
2)was ist aber n0 (er ist kleiner als m und n), auch ein Glied der Folge?
3)das umformen von 1/n+1/m < 1/n0+1/n0 zu 2/n0 < epsilon habe ich nicht verstanden!
4)ach und n0 kann belieb groß werden, es ist kleiner als epsilon!

Detlef
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Zaph (zaph)
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Nummer des Beitrags: 1429
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Veröffentlicht am Freitag, den 27. Juni, 2003 - 16:18:   Beitrag drucken

Vielleicht ein Beispiel. Nimm

epsilon = 0,00231

(Es soll ja für JEDES epsilon gehen, also auch für dieses spezielle.)

Dann ist 2/epsilon = 865,8...

Wähle irgend eine natürlich Zahl n0, die größer ist.

Z. B. n0 = 1234

(Da es beliebig große natürliche Zahlen gibt, findest du auf jeden Fall eine, auch wenn epsilon kleiner ist.)

Wenn n und m größer als 1234 sind, dann ist

1/n < 1/1234 und 1/m < 1/1234

Also 1/n + 1/m < 1/1234 + 1/1234 = 1/n0 + 1/n0

Nun ja, und 1/n0 + 1/n0 ist nach Adam Riese 2/n0.

Und da n0 = 1234 > 2/epsilon = 865,8..., ist 2/n0 = 0,0008103 < epsilon = 0,00231. (Multipliziere beide Seiten der Ungleichung n0 > 2/epsilon mit epsilon/n0.)

Warum in IR jede Cauchy-Folge gegen einen Grenzwert konvergiert, ist nicht ganz einfach. Dazu muss erst einmal vernünftig IR definiert werden!
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 142
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Veröffentlicht am Montag, den 30. Juni, 2003 - 14:36:   Beitrag drucken

ok, jetzt habe ich das auch verstanden!

Jetzt muss ich mit diesem Wissen ein Nährungsverfahren begründen und herleiten! Dazu öffne ich mal einen neuen Beitrag!

Detlef
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Detlef (detlef01)
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Veröffentlicht am Sonntag, den 06. Juli, 2003 - 15:36:   Beitrag drucken

hi,

Zitat:
Wenn n und m größer als 1234 sind, dann ist

1/n < 1/1234 und 1/m < 1/1234


wenn n bzw. m größer sind als 1234, warum dann
1/n < 1/1234 und 1/m < 1/1234 , ist das nicht genau anders herum?

Zitat:
Und da n0 = 1234 > 2/epsilon = 865,8..., ist 2/n0 = 0,0008103 < epsilon = 0,00231. (Multipliziere beide Seiten der Ungleichung n0 > 2/epsilon mit epsilon/n0.)

was willste mir damit sagen, das habe ich nicht so ganz verstanden?

Und noch was, wie geht die cauchy-folge bei a0= (7n²+1)/(3n²-2)? ich habe nichts richtiges hinbekommen!

Detlef


(Beitrag nachträglich am 06., Juli. 2003 von Detlef01 editiert)
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Georg (georg)
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Veröffentlicht am Sonntag, den 06. Juli, 2003 - 16:46:   Beitrag drucken

n > 1234 | : n wobei n > 0
1 > 1234/n | : 1234
1/1234 > 1/n
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Zaph (zaph)
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Ganz genau, Georg!

Ungleichungen können ähnlich wie Gleichungen umgeformt werden. Manchmal muss man aber aufpassen, denn das Zeichen kann sich dabei drehen.

Wenn c > 0, dann gilt

a < b <=> ac < bc

und

a < b <=> a/c < b/c

Wenn c < 0, dann gilt

a < b <=> ac > bc

und

a < b <=> a/c > b/c

Da epsilon > 0 und n0 > 0, ist c := epsilon/n0 > 0.

Also

n0 > 2/epsilon
<=>
n0 * c > 2/epsilon * c
<=>
n0 * epsilon/n0 > 2/epsilon * epsilon/n0
<=>
epsilon > 2/n0
<=>
2/n0 < epsilon
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Detlef (detlef01)
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Veröffentlicht am Montag, den 07. Juli, 2003 - 10:36:   Beitrag drucken

ohh ja, stimmt ja! lang ist es her*G*

Beispiel:
|x_n - x_m|
= |1/n - 1/m|
<= |1/n| + |1/m| (Dreiecksungleichung)
= 1/n + 1/m (da n und m positiv)
< 1/n0 + 1/n0 (da n,m > n0)
= 2/n0


|x_n - x_m| = |(7n²+1)/(3n²-2) - |(7m²+1)/(3m²-2)
<=|(7n²+1)/(3n²-2)|+|(7m²+1)/(3m²-2)|
..

weiter muss ich erst noch mal durchrechnen!

Detlef
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Zaph (zaph)
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Nummer des Beitrags: 1433
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Veröffentlicht am Dienstag, den 08. Juli, 2003 - 20:45:   Beitrag drucken

Hallo Detlef, so wird es nichts!

|x_n - x_m|

= |(7n² + 1)/(3n² - 2) - (7m² + 1)/(3m² - 2)|

= |7/3 + 17/(3*(3n² - 2)) - 7/3 - 17/(3*(3m² - 2))|

= 17/3 * |1/(3n² - 2) - 1/(3m² - 2)|

<= 17/3 * (|1/(3n² - 2)| + |1/(3m² - 2)|)

<= 17/3 * (|1/(3n² - 2n²)| + |1/(3m² - 2n²)|)

= 17/3 * (|1/n²| + |1/m²|)

< 6 * (|1/n| + |1/m|)

Jetzt weiter wie oben.

(Beitrag nachträglich am 08., Juli. 2003 von zaph editiert)
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 151
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Veröffentlicht am Mittwoch, den 09. Juli, 2003 - 12:13:   Beitrag drucken

hi,

oben wars so:
= 1/n + 1/m (da n und m positiv)
< 1/n0 + 1/n0 (da n,m > n0)
= 2/n0

also muss ich doch hier so vorgehen:
= 17/3 * (|1/n²| + |1/m²|)
< 6 * (|1/n| + |1/m|)
ja, mhh wie mach ich weiter, was will erreichen? oben habe ich jetzt n0 für beide eingesetzt aber hier weiss ich nicht weiter??

Detlef
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Christian Schmidt (christian_s)
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Nummer des Beitrags: 1329
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Veröffentlicht am Mittwoch, den 09. Juli, 2003 - 14:09:   Beitrag drucken

Hi Detlef

...
= 17/3 * (|1/n²| + |1/m²|)
< 6 * (|1/n| + |1/m|)
=6*(1/n+1/m)
<6*(1/n0+1/n0)
=12/n0

MfG
C. Schmidt

(Beitrag nachträglich am 09., Juli. 2003 von Christian_s editiert)
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 152
Registriert: 01-2003
Veröffentlicht am Donnerstag, den 10. Juli, 2003 - 12:17:   Beitrag drucken

hi,

und was passiert mit den = 17/3 * (|1/n²| + |1/m²|) ?? fällt das einfach weg?

Detlef
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Christian Schmidt (christian_s)
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Nummer des Beitrags: 1332
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Veröffentlicht am Donnerstag, den 10. Juli, 2003 - 12:40:   Beitrag drucken

Hi Detlef

Da fällt doch nix wirklich weg.
Es gilt doch 17/3<6
und |1/n²|<|1/n| und |1/m²|<|1/m|
Damit natürlich auch
17/3*(|1/n²| + |1/m²|) < 6*(|1/n| + |1/m|)

MfG
C. Schmidt
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 153
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Veröffentlicht am Donnerstag, den 10. Juli, 2003 - 13:10:   Beitrag drucken

Hi
aber es wird doch dann nur noch der rechte teil "aufgelöst", warum?
wird für den linken teil dann epsilon eingeteilt?

Detlef



(Beitrag nachträglich am 10., Juli. 2003 von Detlef01 editiert)
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Christian Schmidt (christian_s)
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Veröffentlicht am Donnerstag, den 10. Juli, 2003 - 14:14:   Beitrag drucken

Hi

Nein, dass du hast ja insgesamt eine Gleichungs- bzw. Ungleichungskette.
Du fängst ja ganz von vorne an
|(7n² + 1)/(3n² - 2) - (7m² + 1)/(3m² - 2)|
Das formst du jetzt als weiter um und schätzt dabei noch ab. Hier mal die komplette Kette:

|x_n - x_m|
=|(7n² + 1)/(3n² - 2) - (7m² + 1)/(3m² - 2)|
= |7/3 + 17/(3*(3n² - 2)) - 7/3 - 17/(3*(3m² - 2)|
= 17/3 * |1/(3n² - 2) - 1/(3m² - 2)|
<= 17/3 * (|1/(3n² - 2)| + |1/(3m² - 2)|)
<= 17/3 * (|1/(3n² - 2n²)| + |1/(3m² - 2n²)|)
= 17/3 * (|1/n²| + |1/m²|)
< 6 * (|1/n| + |1/m|)
=6*(1/n+1/m)
<6*(1/n0+1/n0)
=12/n0

Insgesamt haben wir damit dann gezeigt
|x_n - x_m|<12/n0<e für n0 > 12/e

MfG
C. Schmidt
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Detlef (detlef01)
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Nummer des Beitrags: 154
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Veröffentlicht am Donnerstag, den 10. Juli, 2003 - 16:22:   Beitrag drucken

achso!!!!

Der zusammenhang war mir nicht klar! vielen dank!

Detlef

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