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elsa (elsa13)
Mitglied Benutzername: elsa13
Nummer des Beitrags: 24 Registriert: 12-2002
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 15. Mai, 2003 - 04:41: |
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Für Ferdi oder auch andere Interessierte : Welches regelmäßige, einem Kreis vom Radius r = 1 eingeschriebene n-Eck von gerader Seitenanzahl erzeugt durch Drehung um eine Winkelsymmetrale einen Rotationskörper vom Volumen V = 3,5754? liebe Grüße elsa |
H.R.Moser,megamath (megamath)
Senior Mitglied Benutzername: megamath
Nummer des Beitrags: 2054 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 15. Mai, 2003 - 09:29: |
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Hi allerseits Ich stelle ,wie bei mir usus, eine Gegenfrage: Welches ist der exakte Wert des Volumen V* des Körpers,der durch Rotation der genannten Art entsteht, wenn ein reguläres Hexagon zur freien Verfügung steht? Frohe THAT wünscht H.R.Moser,megamath.
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Ferdi Hoppen (tl198)
Senior Mitglied Benutzername: tl198
Nummer des Beitrags: 703 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 15. Mai, 2003 - 12:52: |
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Jaja, das ist wirklich eine schöne Aufgabe, ich zerbreche mir jetzt auch schon Stunden lang den Kopf daran, leider fehlt mir auch ein wenig das geometrische Grundwissen, darauf wird heutzutage wohl nicht mehr soviel Wert gelegt wie damals . Der Themenbereich "n-Ecke" ist völlig neu für mich. Bin mal gespannt ob jemand anders das gelöst bekommt. Vielleicht könnt ihr mir ja mal ein gutes Geometriebuch empfehlen, ich muss da wohl einiges nacharbeiten... mfg |
H.R.Moser,megamath (megamath)
Senior Mitglied Benutzername: megamath
Nummer des Beitrags: 2057 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 15. Mai, 2003 - 14:26: |
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Hi Ich habe mich mental ganz in jenes Zeitalter vor hundert Jahren zurückversetzt……….. (Albert Einstein ist in Bern auf dem Patentamt mit seiner speziellen Relativitätstheorie beschäftigt). Eine Ausstrahlung ist physisch spürbar…. Aus dieser Mentalität heraus ist es nicht schwierig, eine Maturaufgabe aus jener Zeit zu lösen. Das Resultat der von Elsa präsentierten Aufgabe ist folgendes: Es kommt das reguläre Achteck in Frage!* Für den Umkreisradius 1 gilt für das Volumen V: V= Pi/3*[2+sqrt(2)] ~ 3,5753560 Bravo! Mit freundlichen Grüßen Hans Rudolf Moser, megamath
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elsa (elsa13)
Mitglied Benutzername: elsa13
Nummer des Beitrags: 25 Registriert: 12-2002
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 15. Mai, 2003 - 18:13: |
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@megamath: Souverän gelöst, wie es nicht anders zu erwarten war!* @Ferdi: Gute Geometriebücher zu bekommen ist ein gewisses Problem! Ich selbst habe einige ganz alte, da steht all das Interessante noch drin, je neuer sie werden, desto mehr tritt die Geometrie zugunsten der Wahrscheinlichkeitsrechnung in den Hintergrund, leider! Liebe Grüße elsa
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H.R.Moser,megamath (megamath)
Senior Mitglied Benutzername: megamath
Nummer des Beitrags: 2059 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 15. Mai, 2003 - 18:51: |
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Hi allerseits, @:elsa: danke für die Blumen !* Es könnte im Interesse unserer künftigen Maturanden liegen, Lösungen, wie sie vor hundert Jahren eingeübt wurden,aus heutiger Sicht nachzuvollziehen. Ich werde zwei Lösungsmethoden vorführen. Zuerst eine Bemerkung zur Fragestellung. Sie kann verwirren, weil nach der Eckenzahl gefragt Wird. Es kommt die Assoziation auf, die Aufgabe sei allgemein für ein 2n –Eck zu lösen Dann wird ein Näherungswert präsentiert, der wenig durchschaubar ist. Der kluge Schüler, und solche hat es immer gegeben, wird n = 2 sofort verwerfen. Für n = 3 (reguläres Sechseck) findet er ein hübsches Resultat: V = V* = Pi. Er merkt, dass die Folge der V –Werte monoton wächst; sie ist auch beschränkt und ist daher für n gegen unendlich konvergent. Jedermann, der von Geometrie eine Ahnung hat, kennt den Grenzwert der Folge. Der ist aber nicht gefragt. Der zitierte Schüler wird nun mit n = 4 fündig; er untersucht welches Volumen V die Hälfte eines regulären Achtecks, das einem Halbkreis vom Radius 1 einbeschrieben ist, bei der Rotation um die Durchmessergerade erzeugt. Wie V ermittelt werden kann, zeige ich in einer Fortsetzung. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Ferdi Hoppen (tl198)
Senior Mitglied Benutzername: tl198
Nummer des Beitrags: 706 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 15. Mai, 2003 - 18:52: |
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Ja, das hab ich ja am eigenen Leib erfahren... Ich meine Stochastik ist nicht schlecht, man kann auch seinen Spass dran haben, doch leider sind die gestellten Aufgaben meistens so abgehoben, naja... Ich hab nämlich hier nur leider mein Schulgeometriebuch mit knapp 150 Seiten, aber daraus wird man leider auch nicht schlau, da sie die besten Sachen nicht abgedruckt haben... Vielleicht finden sich ja in der Bücherei noch ein paar gute Bücher... mfg |
H.R.Moser,megamath (megamath)
Senior Mitglied Benutzername: megamath
Nummer des Beitrags: 2060 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Freitag, den 16. Mai, 2003 - 08:17: |
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Hi allerseits, Die Vorbereitung zur Lösung der Aufgabe taugt für beide Methoden Gegeben sind in einem rechtwinkligen Koordinatensystem die Punkte A(1/0), B(½sqrt(2) / ½sqrt(2)), C(0/1), D(- ½sqrt(2)) / ½sqrt(2)) , E(-1/0); sie liegen auf dem Einheitskreis. Das Fünfeck (ein halbes Achteck !) ABCDE rotiert um die x-Achse und erzeugt einen Körper, dessen Volumen V zu bestimmen ist 1.Methode V setzt sich zusammen aus zwei Kegelvolumina V1 = V2 und zwei Volumenteilen V3 = V4, die von Kegelstümpfen her stammen. Ein Kegelstumpf entsteht bei der Rotation des Vierecks OCDF, wobei F( - ½sqrt(2) / 0) gilt, um die x-Achse. Berechnung von V1: V1 = 1/3 Pi * r^2 * h ; r = ½ sqrt(2) ; h = 1 –½ sqrt(2) = 1/3 Pi *1/2 * ( 2 – sqrt(2)) / 2 = Pi [2 – sqrt(2)] / 12 Berechnung von V3: V3 = 1/3 Pi *H [R^2 + R r + r^2]; H = ½ sqrt(2) ; r wie oben, R = 1. Somit V3 = 1/3 Pi * ½ sqrt(2) [1 + ½ sqrt(2) + ½] = Pi [3 * sqrt(2) + 2] / 12 Zusammengefasst: V = 2 V1 +2 V3 = 1/3 Pi [ 2 + sqrt(2) ] ~ 3,575 °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Fortsetzung folgt Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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H.R.Moser,megamath (megamath)
Senior Mitglied Benutzername: megamath
Nummer des Beitrags: 2061 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Freitag, den 16. Mai, 2003 - 09:01: |
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Hi allerseits, In einer zweiten Methode kommt eine Guldinsche Regel zum Zug. Als Vorbereitung berechnen wir den Flächeninhalt P (P wie Pentagon) des in meinem letzten Beitrag eingeführten Fünfecks. Wie man leicht feststellt, setzt sich dieser aus vier gleichen Dreiecksflächen F1 = F2 = F3 = F4 = ¼ sqrt(2) zusammen, sodass gilt: P = sqrt(2) Wir benötigen ferner für das Fünfeck ABCDE die y-Koordinate eta des Schwerpunktes S; die x Koordinate von S ist aus Symmetriegründen null und für unsere Berechnung irrelevant. Wir gehen von den Schwerpunkten S1, S2 der Dreiecke 0AB und OBC aus. Die y-Koordinaten von S1 und S2 ermittelt man je als arithmetische Mittel aus den y-Koordinaten der Ecken O,A,B bzw. O, B, C; sie seien mit eta1, eta2 bezeichnet. Wir erhalten: eta1 = 1/6 sqrt(2) ; eta2 = 1/6 [2+sqrt(2)] Da beide Dreiecke gleiche Fläche haben, erhalten wir mit dem arithmetischen Mittel dieser eta-Werte, d.h. mit 1/6 [1+sqrt(2) ] den y-Wert des Schwerpunktes des Vierecks OABC. Aus Symmetriegründen ist dieser Wert zugleich der gesuchte y-Wert eta von S im Fünfecks ABCDE; mithin: eta =1/6 [1+sqrt(2) ] °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Mit Guldin erhalten wir nun sofort für das gesuchte Volumen V: V = 2*Pi * eta * P = Pi/3[1+sqrt(2) ] * sqrt(2) = Also: V = 1/3 Pi [ 2 + sqrt(2) ] ******************** Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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