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dakir
| Veröffentlicht am Montag, den 30. Oktober, 2000 - 10:12: |
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Hallo, gegeben sei eine Gleichung mit ganzzahligen Koeffizenten a, b, c. ax + by = c. Gesucht werden die ganzzahligen Lösungen dieser Gleichung. Ich suche nun einen Beweis dafür, daß folgende Prozedur die Lösungen dieser Gleichung liefert: Man schreibe die Zahl a / b in der Form a / b = a0 + 1 / (a1 + 1 / (a2 + 1 / (a3 + 1 / ... + 1 / an)...)). Diese Darstellung heißt im Englischen "continued fractions", den deutschen Begriff kenn ich leider nicht(vielleicht Kettenbruch). Eine kurze Schreibweise dieser Zahl ist [a0; a1, a2, ..., an]. Die ganzen Zahlen Pk, Qk seien definiert durch Pk / Qk = [a0; a1, ..., ak]. Man bestimme P(n-1) sowie Q(n-1). Die Lösungen der Gleichung sind dann gegeben durch: x = (-1)^(n+1) * c * Q(n-1) + bt y = (-1)^n * c * P(n-1) - at Danke schon mal im voraus! Daniel |
Matroid (Matroid)
| Veröffentlicht am Dienstag, den 31. Oktober, 2000 - 20:46: |
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Hi dakir, das ist ja mal ganz etwas anderes. Ich habe mir mal ein Beispiel gemacht: 3x+4y=5 Der Kettenbruch dazu ist [0;1,3] also n=2 Pn-1/Qn-1 = P1/Q1 = [0;1] = 0 + 1/1 = 1. Mit P1=1 und Q1=1 bekommt man x = (-1}3 * 5 * 1 + 4*t y = (-1}2 * 5 * 1 - 3*t und kürzer: x = -5 + 4*t y = 5 - 3*t Tatsächlich stelle ich fest, daß für alle teZ die Gleichung 3x+5y=5 erfüllt ist. Aber hätte ich nicht auch P1=2 und Q1=2 wählen können? Dann hätte ich x = (-1}3 * 5 * 2 + 4*t y = (-1}2 * 5 * 2 - 3*t also x = -10 + 4*t y = 10 - 3*t Doch diese x und y sind keine Lösungen. Dann noch ein Beispiel: 2x+4y=5 Dieses hat offensichtlich keine (ganzzahligen) Lösungen. Der Kettenbruch für 2/4 ist [0;2] = 0 + 1/2 Also n=1 und nun kann man P0=0 und Q0=1 setzen damit P0/Q0 = 0 ist. Dann ist x = (-1}2 * 5 * 1 + 4*t y = (-1}1 * 5 * 0 - 2*t kürzer x = 5 + 4*t y = - 2*t Diese x,y ergeben aber keine Lösungen, denn es ist hierfür immer 2x+4y=10. Nicht überraschend, denn ich hatte auch keine Lösungen erwartet. In diesem Beispiel war mit der Wahl von P und Q ja schon etwas falsch. Ich nehme daher an, daß zu dem Kettenbruchverfahren noch folgende zwei Regeln ergänzt werden müssen: A) Wähle Pn-1 und Qn-1 teilerfremd B) wenn an-1 = 0, dann gibt es keine Lösung. Wie könnte man nun den Beweis führen? Vorschlag: Induktion über n, also die Länge des Kettenbruchs. Wenn a/b durch einen Kettenbruch der Länge 1 dargestellt werden kann .... (mal genau hinschreiben). Sei nun a/b durch einen Kettenbruch der Länge n+1 dargestellt, dann ... Versuch doch mal ... Dadurch kann man evtl. zeigen, daß die so berechneten x und y Lösungen sind. Dadurch wird aber nicht gezeigt, daß es so eine Kettenbruchdarstellung für alle a/b gibt. Und es wird auch nicht gezeigt, daß für eine rationale Zahl stets nur genau eine Kettenbruchdarstellung endlicher Länge existiert. Schließlich wird dadurch auch nicht gezeigt, daß man mit diesen x und y wirklich alle Lösungen der Ausgangsgleichung hat. Da wäre also noch viel zu tun. Darüber wurden vor 20 Jahren noch Dissertationen geschrieben. Gruß Matroid |
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