Themenbereiche Themenbereiche Profile Hilfe/Anleitungen Help    
Recent Posts Last 1|3|7 Days Suche Suche Tree Tree View  

Polargleichung der Klothoide

ZahlReich - Mathematik Hausaufgabenhilfe » ---- Archiv: Universitäts-Niveau » Analysis » Sonstiges » Polargleichung der Klothoide « Zurück Vor »

Autor Beitrag
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Urs
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Veröffentlicht am Montag, den 14. Januar, 2002 - 09:15:   Beitrag drucken

Hallo,

Von der Kurve mit der Bezeichnung Klothoide interessiert mich
eine Herleitung der Polargleichung .
Kann mir jemand behilflich sein ?
Mit bestem Dank im voraus.

Urs
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

H.R.Moser,megamath
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Veröffentlicht am Montag, den 14. Januar, 2002 - 13:17:   Beitrag drucken

Hi Urs,

Die Klothoide (Spinnlinie, nomen est omen) hat die Eigenschaft, dass
ihre Krümmung k (kappa) proportional der Bogenlänge s zunimmt.
Dabei wird s von einem festen Punkt O auf der Kurve aus gemessen,
den wir als Nullpunkt eines cartesischen Koordinatensystems und
gleichzeitig als Pol des Polarkoordinatensystems etablieren.
Da k reziprok zum Krümmungsradius rho ist, gilt also mit p = 1/(a^2)
als Proportionalitätskonstante:
k = 1 / rho = p* s =1 / (a^2) * s……………………………………………..(1)
Anfangsbedingung: für s = 0 (in O) gelte k = 0
Die Tangente in O sei die x-Achse und werde wie üblich als Polarachse
verwendet.

Für die Krümmung k gilt bekanntlich
k = 1 / rho = d(phi) / ds ,also
d(phi) = ds / rho
somit nach(1):
d(phi)) = s / (a^2) * ds
durch Integration (Integrationskonstante null)
phi = 1 / (2*a^2) * s ^ 2……………………………………………………..(2)
Daraus
s = (plus,minus) a / wurzel(2*phi)..................................................................(3)
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Dies ist schon die gesuchte Polargleichung !

Anhang
Wenn wir nun noch die Gleichung in rechtwinkligen Koordinate x , y
aufstellen möchten, stellt sich eine Ueberraschung ein !
Es gelingt nicht, eine solche mittels elementarer Funktionen zu
besorgen.
Unsere Bemühungen führen auf Fresnel-Integrale.

Ausführung
dx = ds * cos(phi) = rho * d(phi) * cos(phi) ,

dy = ds * sin(phi) = rho * d(phi) * sin(phi) ,

Für die Differentiale dx, dy erhalten wir somit:
dx = (plus,minus) a / wurzel(2*phi) * cos (phi) d(phi)
dy = (plus,minus) a / wurzel(2*phi) * sin (phi) d(phi)
Formale Integration :
x = a / wurzel(2)* int [cos(z) / wurzel (z) * dz ]
y = a / wurzel(2)* int [sin(z) / wurzel (z) * dz ]
Grenzen bei beiden Integralen: unten null, oben phi

Beide Integrale sind ausgewachsene Fresnel-Integrale,
wie sie in anderem Zusammenhang kürzlich in diesem Board
aufgetreten sind.
Dies nennt man Duplizität der Fälle !

Reizvoll ist die Berechnung der „Endstationen“, die sich im Grenzfall
phi strebt gegen unendlich ergeben
Wir benützen dazu die bekannten Werte der Fresnel:Integrale
(untere Grenze null, obere Grenze infinity)
int [cos(z) / wurzel (z) * dz ] = wurzel( ½ * Pi), ebenso
int [sin(z) / wurzel (z) * dz ] = wurzel( ½ * Pi)
Die zugehörigen Punkte Po1 und Po 2 haben die Koordinaten
xo1 = yo1 = ½ * a * wurzel(Pi)
xo2 = yo2 = - ½ * a * wurzel(Pi)


Mit freundlichen Grüßen
H.R.Moser,megamath.
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Urs
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Veröffentlicht am Dienstag, den 15. Januar, 2002 - 09:21:   Beitrag drucken

An H.R.Moser,megamath

Vielen Dank für Deine wertvolle Hilfe !

Urs

Beitrag verfassen
Das Senden ist in diesem Themengebiet nicht unterstützt. Kontaktieren Sie den Diskussions-Moderator für weitere Informationen.

ad

Administration Administration Abmelden Abmelden   Previous Page Previous Page Next Page Next Page