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Miriam (Mmemim)
| Veröffentlicht am Freitag, den 14. Dezember, 2001 - 16:56: |
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Hallo lieber Lars und lieber megamath!!! Da ihr so schön die beiden anderen Aufgaben gelöst habt, würde ich Euch gern noch was fragen: Es ist nämlich noch eine dritte Aufgabe hinzu gekommen, die folgendermaßen lautet: Modifizieren Sie den Beweis des Euklid, um zu zeigen, dass unendlich viele Primzahlen p kongruent 3 mod 4 erfüllen. Beweis von Euklid: Es gibt unendlich viele Primzahlen. Beweis: Angenommen, es gäbe nur die Primzahlen p1=2, p2=3, p3=5,....,pn Definiere N=p1*p2*…*pn+1 ist durch keines der p1,p2,p3,...,pn teilbar! ð N ist selbst Primzahl oder N besitzt Primteiler ungleich p1,p2,...,pn ð Neue Primzahlen! Wie würde man das Lösen! Wäre ein Ansatz, wenn man sich erst übrlegen würde, welche Primzahlen kongruent 3 modulo 4 wären? Z.B. 3,7,11,19 usw. Aber wie verfahre ich dann weiter? Dann noch eine Frage zur 2 Aufgabe! Kann ich sie auch über Induktion lösen. Der Induktionsanfang würde ja stimmen, aber beim Schluß hab ich Probleme. Aber eigentlich müsste das doch gehen! Vielen Dank!! Lieber Gruß Miriam |
H.R.Moser,megamath
| Veröffentlicht am Samstag, den 15. Dezember, 2001 - 09:50: |
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Hi Miriam, Voranzeige: Im Laufe des heutigen Tages werde ich Dir einen Induktionsbeweis zu den Formeln für die Fibonacci-Zahlen vorführen. Hoffentlich komme ich damit nicht zu spät ! Von den vier Beweisen, die Du dann zur Verfügung hast, ist der Induktionsbeweis am besten erlernbar. Voraussetzung dazu ist allerdings ein souveräner Umgang mit der (r,s)-Rechnung, die ich in meiner ersten Arbeit gezeigt habe. Anregungen dazu und zum ganzen Fibonacci-Phänomen ergeben sich übrigens auch durch die Kongresse,welche von den Fibonacci-Freunden weltweit in zwangloser Folge unter der Bezeichnung „International Conference on Fibonacci Numbers and Their Applications” abgehalten werden. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath. |
H.R.Moser,megamath
| Veröffentlicht am Samstag, den 15. Dezember, 2001 - 11:18: |
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Hi Miriam, Hier der versprochene Induktionsbeweis zur Fibonacci-Formel Vorbereitung Sei r = ½ * ( wurzel(5) - 1 ) t = ½ * ( wurzel(5) + 1 ) Weiter dient uns s = - r als nützlicher Term. Die folgenden Relationen haben wir bereits nachgewiesen: t + r = wurzel(5)...................................................................(0) r ^ 2 = 1 – r .......................................................................... (1) t ^ 2 = t +1............................................................................(2) Aus (1) folgt: s ^ 2 = s + 1...........................................................................(3) Die Behauptung lautet dann: Fn = F(n) = 1 / wurzel(5) * [ t ^ n - s ^ n ].............................(4) °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Beweis mit vollständiger Induktion Verankerung: F(1) = 1/ wurzel(5) * [t –s] = 1 / wurzel(5)* [t + r] = 1 nach (0) F(2) = 1/ wurzel(5) * [t ^ 2 – s^2] = 1 / wurzel(5)* [t - s] = 1 nach (2) und (3), somit: F(2) = 1/ wurzel(5) * [t –s] = 1 / wurzel(5)* [t + r] = 1 nach (0) Alles bestens ! Vererbung (Schluss von n-1 & n auf n+1) Induktionsvoraussetzung. die Formel gelte für n & n-1,d.h. es gelten die Beziehungen: F(n) = 1 / wurzel(5) * [ t ^ n - s ^ n ]..............................(5) F(n-1) = 1 / wurzel(5) * [ t ^(n-1) - s ^(n-1)]........................(6) Wir wollen zeigen, dass daraus folgt; F(n+1) = 1 / wurzel(5) * [ t ^(n+1) - s ^ (n+1) ].....................(7) Die letzte Beziehung sagt dann aus, dass die Formel auch für n + 1 gültig ist. Nachweis: nach dem Bildungsgesetz gilt: F(n +1) = F(n) + F(n-1) = 1 / wurzel(5) * [ t ^ n – t ^ (n-1) – {s ^ n – s ^ ( n -1)} ] = 1 / wurzel(5) * [ t ^ (n-1) * ( t + 1) – s ^ (n -1) * ( s +1 ) ] = 1 / wurzel(5) * [ t^(n-1) * t ^ 2 - s ^ (n –1 ) * s ^ 2 ].........(8) Zuletzt wurden die Gleichungen (2) und(3) gebraucht. Aus (8) folgt unmittelbar (7) ;damit ist der Induktionsbeweis erfolgreich beendet. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath. |
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