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Komplexe Funktion

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robi (lavaza)
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Neues Mitglied
Benutzername: lavaza

Nummer des Beitrags: 5
Registriert: 01-2003
Veröffentlicht am Sonntag, den 19. Januar, 2003 - 16:12:   Beitrag drucken

Hallo,

kann mir jemand weiterhelfen mit folgender Aufgabe? Ich versteh nicht ganz nach was gefragt ist!!

Gegeben sei die komplexe Funktion f(z)=z+1/z z ungleich 0!
Für welche z stellt f(z) eine konforme Abbildung dar?
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H.R.Moser,megamath (megamath)
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Benutzername: megamath

Nummer des Beitrags: 1944
Registriert: 07-2002
Veröffentlicht am Sonntag, den 19. Januar, 2003 - 18:40:   Beitrag drucken

Hi Robi,

Eine Abbildung der z-Ebene auf eine w-Ebene
heisst im Punkt P konform, wenn bezüglich des
Bildpunktes P´ von P das Folgende gilt:
der Schnittwinkel irgend zweier durch P gehenden
Kurven c1 und c2 stimmt mit demjenigen der
Bildkurven c1´ und c2´ überein (Winkeltreue).
Es gilt der Satz:
Eine Abbildung durch analytische Funktionen f(z)
in der komplexen Eben ist konform an allen Stellen z = zo,
für die die Ableitung f ´(zo) ungleich null ist.
Bei Deiner Funktion sind diese Ausnahmestellen
z = 1 und z = -1.

Mit freundlichen Grüßen
H.R.Moser,megamath
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H.R.Moser,megamath (megamath)
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Senior Mitglied
Benutzername: megamath

Nummer des Beitrags: 1945
Registriert: 07-2002
Veröffentlicht am Montag, den 20. Januar, 2003 - 08:14:   Beitrag drucken

Hi Robi,

Es ist reizvoll, bei Deiner Aufgabe noch etwas
zu verharren und ein paar Ergänzungen anzubringen.
Das erste, was wir anbringen ist völlig harmlos.
Es ist der Faktor ½ .
Aus Gründen der Zweckmässigkeit untersuchen wir
im Folgenden die Funktion
g(z) = ½ ( z + 1/z ) statt f (z) = z + 1/z
Die z-Ebene werde durch g(z) in die w-Ebene abgebildet,
es sei also
w = ½ ( z + 1/z )
Selbstverständlich ist auch diese Abbildung eine konforme
Abbildung, ausser in den Punkten z = 1 und z = - 1.
Wir wollen nachsehen, was in diesen Punkten los ist.

Der allgemeine Punkt in der z-Ebene mit z ungleich null sei
z = x + i y = r * [ cos(phi) + i sin (phi) ];
für den Reziprokwert 1/z erhalten wir
1/z = 1/r * [ cos(phi) – i sin(phi) ]
Der allgemeine Punkt in der w-Ebene sei
w = u + i v (die trig. Form benötigen wir hier nicht)

Unter Benützung der Abbildungsgleichung
und bei Trennung von Real- und Imaginärteil erhalten wir
die reellen Abbildungsgleichungen
u = ½ (r + 1/r) cos (phi) , v = ½ (r – 1/r) sin(phi)
1.Option

Das Argument phi sei konstant, während r alle positiven
Werte von 0 bis unendlich durchläuft; dies bedeutet:
wir wollen einen bestimmten Ursprungsstrahl der z-Ebene
in die w-Ebene abbilden.
Wie sieht das Bild aus? Was passiert?
Indem wir den Parameter r durch Quadrieren
und Subtrahieren eliminieren, erhalten wir
eine Koordinatengleichung in u und v, nämlich:
u^2 / [( cos(phi)^2] - v^2 / [( sin(phi)^2] = 1
Das ist die Gleichung einer Hyperbel mit der
u-Achse als Fokalachse und der v-Achse als
Querachse.
Für die Halbachsen a und b gilt:
a^2 = cos (phi) ^2, b^2 = sin(phi )^2
Für die lineare Exzentrizität e kommt:
e^2 = a^2 + b^2 = 1
****************
für alle Hyperbeln der Schar

Fazit:
Es handelt sich um Hyperbeln mit den festen
Brennpunkten w = 1 und w = -1.
Die reelle Halbachse a ist gleich dem Absolutbetrag
von cos(phi).
Variiert phi von 0 bis Pi, so nimmt
a zuerst von 1 bis 0 (für ½ Pi) ab und steigt dann wieder
von 0 bis 1.
Jede unsere Hyperbeln entspricht somit zwei verschiedenen
Geraden der z-Ebene, welche symmetrisch zur y-Achse
liegen.

2.Option
Jetzt lassen wir r konstant und variieren phi von 0 bis 2 Pi,
d.h. wir bilden die Schar konzentrischer Kreise mit dem
Mittelpunkt O der z-Ebene in die w-Ebene ab.
Durch Elimination von phi erhalten wir die Gleichung der
Bildkurve, nämlich:
4 u^2 / [ r + 1/r ]^2 + 4 v^2 / [ r - 1/r ]^2 = 1
Das ist die Gleichung einer Ellipse, die mit der Hyperbel den
Mittelpunkt, die Fokalachse und die Brennpunkte gemeinsam
hat.
Für die lineare Exzentrizität e der Ellipse erhalten wir nämlich
wiederum den Wert 1, wie die folgende Rechnung zeigt:
Aus a^2 = ¼ ( r + 1/r ) ^ 2 und b^2 = ¼ ( r – 1// r ) ^ 2
mit a > b folgt :
e^2 = a^2 – b^2 = 1 wie bei der Hyperbelschar.

Wir notieren den Satz:
Den Kreisen um den Nullpunkt O und den Halbgeraden
durch O der z-Ebene entsprechen in der w-Ebene
Ellipsen und Hyperbeln mit denselben Brennpunkten
in den Punkten w = 1 und w= - 1; die Kurvenscharen
sind somit konfokale Ellipsen und Hyperbeln.

Anmerkung
Die grosse Halbachse a einer Ellipse beträgt
a = ½ (r + 1 / r)
Zu einer solchen Ellipse der w-Ebene gehören zwei
Kreise der z-Ebene, deren Radien reziproke Werte haben,
denn der Term für a ändert sich nicht, wenn r durch 1/r
ersetzt wird.

Schluss folgt !

Mit freundlichen Grüßen
H.R.Moser,megamath











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H.R.Moser,megamath (megamath)
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Senior Mitglied
Benutzername: megamath

Nummer des Beitrags: 1946
Registriert: 07-2002
Veröffentlicht am Montag, den 20. Januar, 2003 - 09:13:   Beitrag drucken

Hi Robi,

Da die in meinem letzten Beitrag untersuchte Abbildung
w = ½ ( z + 1/z ) eine konforme Abbildung ist,
mit Ausnahme der Stellen z = 1 und z = -1, können
wir folgern, dass sich die konfokalen Ellipsen und
Hyperbeln überall unter demselben Winkel schneiden
wie die entsprechenden Kreise und Geraden.
Diese schneiden sich aber rechtwinklig;
somit gilt der Satz:
Eine Ellipse und eine Hyperbel, welche die beiden
Brennpunkte gemeinsam haben, schneiden sich
orthogonal.

Mit freundlichen Grüßen
H.R.Moser,megamath

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