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Laura
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Sonntag, den 28. April, 2002 - 20:01: |
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Wäre echt lieb wenn ihr mir hier helfen könntet. Nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl wurde für Milch ein Jod 131-Grenzwert von 500Bq/l festgesetzt. Nach der Strahlenschutzverordnung ist die zugelassene Höchstmenge für Jod 131 1800Bq/Jahr. a)Nach welcher Zeit hätte eine mit 800Bq/l belastete Milch für den Verzehr freigegeben werden dürfen?Wie viel Liter hätte man davon höchstens trinken dürfen, um die Jahresdosis nicht zu überschreiten? b)Für Blattgemüse lag der Grenzwert bei 250Bq/Kg. Nach welcher Zeit hätte es bei einer Belastung von 800 Bq/kg freigegeben werden dürfen? |
Friedrich Laher (friedrichlaher)
Erfahrenes Mitglied Benutzername: friedrichlaher
Nummer des Beitrags: 227 Registriert: 02-2002
| Veröffentlicht am Sonntag, den 28. April, 2002 - 21:33: |
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nenn uns bitte die Halbwertszeit für das Jod 131 oder eine sonstige Angabe zum Abklingen der Strahlung. |
marcel
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Montag, den 29. April, 2002 - 20:18: |
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jod 131 halbwertzeit= 8,02 d die angabe stand aber bei der aufgabe nicht dabei |
juergen
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, den 30. April, 2002 - 10:46: |
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Physikalischer Hintergrund ist radioaktiver Zerfall, Strahlendosis. 1 Bq = 1 Bequerel = 1 Zerfall pro Sekunde. Die Strahlendosis (Zahl der Zerfälle pro Zeiteinheit) gehorcht einem Zeitgesetz der Form D(t) = D0*e^(-K*t) D(t) ist die Strahlendosis zur Zeit t, D0 die zu Beginn (t=0), und K ist die Zerfallskonstante. Letztere kann man bestimmen, wenn man z.B. die Halbwertszeit des zerfallenden Stoffes kennt, also die Zeit, in der die Dosis auf die Hälfte der ursprünglich vorhandenen abgefallen ist Für Jod ist (Danke Marcel) die Halbwertszeit tH ([d] = Tage) tH = 8.02 [d] Die Zerfallskonstante erhälst Du jetzt aus der Bedingung (beachte Definition von tH) D(t=tH)/D0 = 1/2 Obige Gleichung => (1/2) = e^(-K*tH) bzw. nach K aufgelöst (Ln = natürlicher Logarithmus) K = -(1/tH)*Ln(1/2), oder K = (1/tH)*Ln(2) Zahlen einsetzen K = 0.0864 [1/d] a) D0 = 800 [Bq/L], gesucht ist die Zeit, die Jod in der Milch braucht, um auf 500 [Bq/L] abzusinken D(t) = 500 [Bq/L] => 500/800 = e^-(K*t) Nach t auflösen: t = -(1/K)*Ln(5/8) = 5.44 Tage Wenn der Grenzwert 1800 Bq für ein Jahr ist, und die Milch hat 500 [Bq/L], darfst (1800/500) = 3.6 Liter davon trinken. Würde ich Dir aber nicht empfehlen, die sogenannten Fachleute waren damals total überfordert. Je nach Bundesland oder Ausland waren Werte zwischen 20 Bq/L und 2000 Bq/L für Milch zugelassen!. Und noch ein Hinweis: Das wirklich gefährliche hier bei uns ist nicht das Jod, sondern das Caesium Isotop 137. Erst im Jahre 2016 wird es auf die Hälfte abgesunken sein, und wenn Du heute z.B. in Östereich Pilze, Walnüsse ißt oder Milch trinkst, läufst Du Gefahr, daß Du die zulässigen Grenzwerte um ein Vielfaches überschreitest. Oh, fast vergessen, Teil b) löst Du genauso, das kriegst Du hin, oder? Hab Spass J. |
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