Themenbereiche Themenbereiche Profile Hilfe/Anleitungen Help    
Recent Posts Last 1|3|7 Days Suche Suche Tree Tree View  

Mannigfaltigkeiten

ZahlReich - Mathematik Hausaufgabenhilfe » Universitäts-Niveau » Analysis » Sonstiges » Mannigfaltigkeiten « Zurück Vor »

Das Archiv für dieses Kapitel findest Du hier.

Autor Beitrag
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Bennax (Bennax)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Neues Mitglied
Benutzername: Bennax

Nummer des Beitrags: 4
Registriert: 06-2001
Veröffentlicht am Montag, den 22. Dezember, 2003 - 18:56:   Beitrag drucken

Hallo, kann mir irgendjemand erklären, was genau eigentlich eine Mannigfaltigkeit ist? Vielleicht einigermassen anschaulich und mit möglichst viel Worten?
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Jair_ohmsford (Jair_ohmsford)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Erfahrenes Mitglied
Benutzername: Jair_ohmsford

Nummer des Beitrags: 417
Registriert: 10-2003
Veröffentlicht am Montag, den 22. Dezember, 2003 - 19:59:   Beitrag drucken

Au ja! Darauf bin ich auch mal gespannt. Das habe ich vor 40 Jahren auch nicht verstanden...
Das meine ich übrigens ernst. Aber im richtigen Leben habe ich's eigentlich niemals gebraucht...
Also, Leute, schwingt die Tasten :-)

Mit freundlichen Grüßen
Jair
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Filipiak (Filipiak)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Senior Mitglied
Benutzername: Filipiak

Nummer des Beitrags: 546
Registriert: 10-2001
Veröffentlicht am Dienstag, den 23. Dezember, 2003 - 14:26:   Beitrag drucken

http://www.net-lexikon.de/Mannigfaltigkeit.html
Gruß Filipiak
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Brainchild (Brainchild)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Neues Mitglied
Benutzername: Brainchild

Nummer des Beitrags: 4
Registriert: 12-2003
Veröffentlicht am Dienstag, den 23. Dezember, 2003 - 15:28:   Beitrag drucken

Hallo, ich versuch es mal:

Aber zuerst ein paar Bezeichnungen vorweg:

p, N und n seien natürliche Zahlen, N<=n

R = reelle Zahlen, entsprechend R^n ...

C^p bezeichnet die Klasse der p-mal stetig diff'baren Fkt.

M wird die Untermannigfaltigkeit werden,
wobei: (!) M <= R^N (!) (hier:"<=" Teilraum von)

Zunächst gebe ich jetzt eine mögliche Definition (formal),
dann hoffentlich ein vernünftiges Bild dazu
und dann hoffentlich eine verständliche Erklärung.

1. Def:

Sei M<=R^N.

Es sind äquivalent:

a.) M ist eine n-dimensionale C^p - Untermannigfaltigkeit des R^N

b.) für alle Punkte a€M existieren offene Umgebungen A in M,
es existieren offene Teilmengen V von R^n und eine Abb. f:V->A.
f erfüllt hierbei folgende Eigenschaften:
-> f ist Homöomorphismus
-> f ist von der Klasse C^p
-> Rang(Df)=dim(V)=n

(f heißt eine KARTE von M)

Die Definition sieht schlimmer aus als sie eigentlich ist.

2.) Bildchen:
(geht nicht mit dem einfügen,versucht es mal mitzuzeichnen)
1.Schritt:
M <= R^3 (N=3) sei z.B. ein Torus oder eine Kugel,
a ein Punkt auf M,
A eine Umgebung von a, die ganz in M liegt.

2. Schritt:
V<=R^2 (n=2) sei Quadrat ( offen !!!),
x ein Punkt in V.

3.Schritt:
V und M bzw. A sind momentan noch vollkommen unabhängig voneinander.
Jetzt kommt die Abb f, die V auf A (z.B. x auf a ) abbildet.
f muß stetig, bijektiv, p-mal stetig diff’bar sein, die Umkehrabb. muß stetig sein und dann muß die Ableitungsmatrix von f auch noch höchstmöglichen Rang haben.

Wenn f all das erfüllt ist M eine
... Untermannigfaltigkeit

3.) Erklärungen:

Wenn n = N-1 ist, wie in der Zeichnung oben, sind die n-dim. Untermannigfaltigkeiten
Hyperflächen.
Für n<N-1, sind die n-dim. Untermannigfaltigkeiten nicht wirklich, anschaulich gesprochen, etwas anderes als „Hyper-Hyper-...-Hyperflächen“, d.h.:

N n Untermannigfaltigkeit

2 1 Linien
3 2 Flächen
4 3 Körper (3-D)
. . .
. . .
. . .
>2 1 Kurven *)

usw. .........

-----------------------------------------------
*)ohne Spitzen und Selbstdurchdringungen, müssen als Bilder kompakter, zusammenhängender Mengen
nicht kompakt oder zusammenhängend sein
-----------------------------------------------


Ich finde die Def der Untermannigf. über Karten ist noch die anschaulichste, auch in Hinsicht auf Orientierbarkeit, denn:

Es wird demnach das als ... Untermannigfaltigkeit bezeichnet, von dem man eine Karte bzw. mehrere Karten erstellen kann, die in ihrer Gesamtheit die komplette Mannigfaltigkeit eindeutig darstellen bzw. überdecken, wie z.B. bei der Erde oder dem Mars, von denn Karten bzw. Atlanten existieren.
Die Vorraussetzung der Homöomorphie ist meiner Meinung nach die Wichtigste, da sonst die Eindeutigkeit nicht sichergestellt wäre.(man stelle sich mal vor Düsseldorf und Köln würden auf einer Karte nicht zu unterscheiden sein ... )

Ich hoffe es war einigermaßen verständlich.

Frohe Weihnachten.
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Jair_ohmsford (Jair_ohmsford)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Erfahrenes Mitglied
Benutzername: Jair_ohmsford

Nummer des Beitrags: 419
Registriert: 10-2003
Veröffentlicht am Dienstag, den 23. Dezember, 2003 - 21:40:   Beitrag drucken

Vielen Dank für die anschaulichen Erklärungen. Wie gesagt - meine Erfahrungen mit differenzierbaren Mannigfaltigkeiten sind schon eine kleine Ewigkeit her, aber ich kann mich noch genau erinnern, dass sie mir ein Gräuel (damals noch Greuel) waren :-)
Ich denke, mit Euren Erklärungen wäre mir alles viel leichter gefallen.

Mit freundlichen Grüßen
Jair
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Bennax (Bennax)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Neues Mitglied
Benutzername: Bennax

Nummer des Beitrags: 5
Registriert: 06-2001
Veröffentlicht am Montag, den 29. Dezember, 2003 - 00:09:   Beitrag drucken

Also es hat mir wirklich durchaus geholfen, aber zwei Fragen hätte ich da noch. Sind 2dimensionale Untermannigfaltigkeiten denn wirklich ALLE Flächen vom R^3? Oder anders gefragt, gibt es eine Fläche, die KEINE 2-dim Mannigfaltigkeit des R^3 ist?

Zweite Frage: Was genau hat der Grad des Diffeomorphismus zu sagen? Macht der je höher er ist zB die Mannigfaltigkeit "glatter"?? Gibt es da anschauliche Erklärungen?

Wäre echt nett, wenn sich dem nochmal jemand annimmt.
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Sotux (Sotux)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Erfahrenes Mitglied
Benutzername: Sotux

Nummer des Beitrags: 227
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Montag, den 29. Dezember, 2003 - 22:06:   Beitrag drucken

Hi,
ich kann mich nur noch dunkel an das Kapitel erinnern, aber deine erste Frage kann man nur beantworten, wenn du genau sagst, was du unter einer Fläche verstanden haben willst.
Den Grad kann man in der Tat als ein Maß für eine Art Glattheit sehen, da er angibt, bis zu welcher Ableitung man Knicke ausschließen kann.
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Bennax (Bennax)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Junior Mitglied
Benutzername: Bennax

Nummer des Beitrags: 6
Registriert: 06-2001
Veröffentlicht am Freitag, den 02. Januar, 2004 - 15:00:   Beitrag drucken

ok, also zunäüchst mal denke ich, als fläche würde ich eine menge verstehen, die wegzusammenhängend ist und kein Inneres hat, also quasi einen Rand.

Das mit der Glattheit verstehe ich nur nicht so ganz, warum ist denn die anschauliche Menge mit "Knicken" des Diffeomorphismus vergleichbar? Ist es wirklich so, daß ich nicht zwischen einer Menge, die einen sagen wir mal bis zum Grad p diffbaren Knick hat eine Abbildung in die andere Menge finden kann, die öfter als p mal diffbar ist? Wenn ja, verstehe ich nicht so ganz, warum? Oder liegt das daran, dass die Abbildung ja linear sein muss??
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Bennax (Bennax)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Junior Mitglied
Benutzername: Bennax

Nummer des Beitrags: 7
Registriert: 06-2001
Veröffentlicht am Freitag, den 02. Januar, 2004 - 15:05:   Beitrag drucken

hmmm, ich frage mich, ob mein Problem klar geworden ist. Also ich meine warum der Grad des Diffeomorphismus mit der Beschaffenheit der Mannigfaltigkeit zusammenhängt, denn er ist ja nur eine Abbildung, die ich auf eine Menge loslasse? Hmmm, mir fällt es schwer, zu beschreiben, was ich meine, aber vielleicht ist es ja trotzdem rübergekommen?
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Sotux (Sotux)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Erfahrenes Mitglied
Benutzername: Sotux

Nummer des Beitrags: 235
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Samstag, den 03. Januar, 2004 - 00:03:   Beitrag drucken

Hi,
ich glaube, der zentrale Punkt ist, dass die Abbildung im R^n startet, also sozusagen in einer "idealen" n-Mannigfaltigkeit, und der Grad sagt aus, wie gut sich diese Fläche in einen R^N "hineinbiegen" lässt - ist echt schwer in Worte zu fassen. Probier doch einfach mal, eine Karte zu den Graphen der Standardparabel und der Betragsfunktion anzugeben. Bei der Betragsfunktion solltest du Probleme kriegen, mehr als eine C^0-Karte zustande zu bekommen, wenn die (0,0) überdeckt wird.

Was mir etwas unklar ist, woher du die Linearität nimmst.

Bei Brainchild liest es sich so, als ob Kurven, die sich selbst schneiden, keine ordentlichen Mannifaltigkeiten wären, trotz Wegzusammenhang und keinem Inneren.
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Sotux (Sotux)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Erfahrenes Mitglied
Benutzername: Sotux

Nummer des Beitrags: 236
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Samstag, den 03. Januar, 2004 - 10:13:   Beitrag drucken

Ganz instruktiv ist vielleicht auch, sich zu überlegen was passiert, wenn man z.B. einen Kreis im R^2 aufschneidet:
Nimm einen Kreis mit Radius 1 um (1,1). Der ist sicher C^oo. Wenn du ihn in (2,1) aufschneidest und die obere Hälfte um (0,1) drehst, ist er nur noch C^0, und wenn er ganz aufgeklappt ist, hast du eine Spitze in (0,1) und dann ist er laut brainchild nix mehr.
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Bennax (Bennax)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Junior Mitglied
Benutzername: Bennax

Nummer des Beitrags: 8
Registriert: 06-2001
Veröffentlicht am Sonntag, den 04. Januar, 2004 - 22:10:   Beitrag drucken

was meinst du mit "wenn er ganz aufgeklappt ist". Um 180° gedreht? So ganz verstehe ich nicht, warum er noch was ist, wenn man ihn um 179° dreht aber bei 180° nicht mehr.

Woher ich die Linearität nehme frage ich mich auch. :-))

Du hast natürlich Recht, dass sich die Flächen oder Kurven nicht selbst durchdringen dürfen, das hatte ich wohl vergessen, aber alles was dann noch übrigbleibt ist eine Mannigfaltigkeit? Und insbesondere alle Mannigfaltigkeiten haben auch diese drei Eigenschaften???

Noch eine letzte Frage: Was ist Brainchild?
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Sotux (Sotux)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Erfahrenes Mitglied
Benutzername: Sotux

Nummer des Beitrags: 243
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Dienstag, den 06. Januar, 2004 - 19:57:   Beitrag drucken

Na ja, bei 179° hat er in (0,1) halt noch einen Knick und bei 180° wirds eben eine Spitze, so "Unstetigkeiten" gits in der Mathematik ja häufiger.
Obs sonst noch irgendwelche Abartigkeiten gibt weiss ich nicht definitiv, zutrauen würd ichs dem R^N.
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Bennax (Bennax)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Junior Mitglied
Benutzername: Bennax

Nummer des Beitrags: 9
Registriert: 06-2001
Veröffentlicht am Dienstag, den 06. Januar, 2004 - 23:42:   Beitrag drucken

aber ein knick ist doch nicht "diffbarer" als eine spitze??? versteh ich nicht.
sobald ich den kreis nach dem aufschneiden auch nur um ein millionstel grad drehe ist das doch schon ein nicht-diffbarer knick?!!

(Beitrag nachträglich am 07., Januar. 2004 von bennax editiert)
Seitenanfangvoriger Beitragnächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Sotux (Sotux)
Suche alle Beiträge dieser Person in dieser Hauptrubrik
Erfahrenes Mitglied
Benutzername: Sotux

Nummer des Beitrags: 244
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Mittwoch, den 07. Januar, 2004 - 22:25:   Beitrag drucken

Stimmt genau, deshalb auch nur C^0, d.h. nicht diffbar wegen der einen Stelle mit dem Knick. Ein bisschen "diffbarer" als eine Spitze ist ein Knick aber schon, weil die Unstetigkeit der Ableitung da nur ein endlicher Sprung ist.

Beitrag verfassen
Das Senden ist in diesem Themengebiet nicht unterstützt. Kontaktieren Sie den Diskussions-Moderator für weitere Informationen.

ad

Administration Administration Abmelden Abmelden   Previous Page Previous Page Next Page Next Page