Autor |
Beitrag |
   
Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 4027 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 17. Mai, 2004 - 19:47: |
|
Hi allerseits
Aufgabe LF 371 Es soll die Folgende Gleichheit mit einem unendlichen Produkt bewiesen werden: product [1+1/n^2] = 1/Pi* sinh (Pi) n =1 ad infinitum. Anmerkung Zur Lösung der Aufgabe kann man vom bekannten unendlichem Produkt für sin (Pi * z) Gebrauch machen. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
|
   
Tl198 (Tl198)

Senior Mitglied Benutzername: Tl198
Nummer des Beitrags: 1356 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 17. Mai, 2004 - 21:21: |
|
Hi megamath, wenn man wie gesagt: sin(pi*z) = pi*z * product[1 - z^2/n^2] [n=1..inf] nutzen darf, müsste es so klappen: sei z = it (i = imaginäre Einheit) dann gilt: sin(it) = i * sinh(t) i^2 = -1 Setzen wir das oben in das unendliche Sinusprodukt ein: sin(pi*it) = pi*it * product[1 - (it)^2/n^2] [n=1..inf] alles umformen: i sinh(pi*t) = pi*it * product[1 + t^2/n^2] [n=1..inf] sinh(pi*t)/(pi*t) = product[1 + t^2/n^2] [n=1..inf] Setzen wir hier t = 1 sinh(pi)/pi = product[1 + 1/n^2] [n=1..inf] q.e.d. mfg |
   
Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 4028 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Montag, den 17. Mai, 2004 - 21:46: |
|
Hi Ferdi,
Das ist gut so! Morgen skizziere ich eine mögliche Herleitung für die Darstellung von sin (Pi z) durch ein unendliches Produkt. Der Beweis ist in der Funktionentheorie angeiedelt. MfG H.R.Moser,megamath
|
   
Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 4029 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 18. Mai, 2004 - 09:07: |
|
Hi allerseits
Hier die versprochene Skizze einer Herleitung der Formel sin (Pi z) = Pi*z * product[1 - z^2/n^2], [n=1..inf] ………….(FI) Vorbereitung: Aus früheren Zeiten kennen wir die Formel Pi cot (Pi z) = 1/z + sum° [1/(z-n)+ 1/n]…………………………….(FII) Summationsindex n: von minus unendlich bis plus unendlich Das Zeichen ° beim Summenzeichen bedeutet, dass n = 0 wegzulassen ist. Das Thema lautet: Eine ganze Funktion mit vorgeschriebenen Nullstellen. Die Funktion f(z) = sin(Pi z) hat die einfachen Nullstellen 0, +1, -1, +2 , -2 , +3, – 3 ………. Eine solche Funktion wird gemäß Theorie dargestellt durch den Ausdruck h(z) = e^H(z) * z * product° [(1-z/n)*e^(z/n)]; n durchläuft alle ganzen Zahlen mit Ausschluss der Null. Bei geeigneter Wahl von H(z) gilt dann: sin ( Pi z ) = e^H(z) * z * product° [(1-z/n)*e^(z/n)] n: minus unendlich bis plus unendlich, ohne die Null. Ermittlung von H(z): Wir bilden die logarithmische Ableitung beider Seiten nach z; dabei entsteht: Pi cos (Pi z) / sin ( Pi z) = H´(z) +1/z + sum° [1/(z-n)+ 1/n] Wegen (FII) gilt: H´(z) = 0 H(z) und damit auch e^H(z) sind konstante Größen; wir finden leicht: e ^ H(z) = Pi, weil sin (Pi z) / z gegen Pi strebt für z gegen null Damit gilt: sin ( Pi z ) = Pi z * product° [(1-z/n)*e^(z/n)] Wir fassen die zu entgegengesetzt gleichen n-Werten gehörenden Faktoren im Produkt zusammen. Dann entsteht die angegebene Sinusproduktformel (FI). Damit endet auch die Beweis-Skizze. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
|
   
Tl198 (Tl198)

Senior Mitglied Benutzername: Tl198
Nummer des Beitrags: 1357 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 18. Mai, 2004 - 10:38: |
|
Hi megamath, ich kenne da noch einen Weg für das unendliche Sinusprodukt, sie geht auch von deiner Summe aus, wollte ich nur mal zeigen, man sieht wieder viele Wege führen zum Ziel : cot(z) - 1/z = sum[ 1/(z-nPI) + 1/(nPI)] [n=-inf..inf ohne 0] (a) Die Summe können wir umformen!! sum[ 1/(z-nPI) + 1/(nPI)] [n=-inf...-1] + sum[ 1/(z-nPI) + 1/(nPI)] [n=1...inf] ==> {[ 1/(z+PI) + 1/(z-PI) ] + [ 1/(z+2Pi) + 1/(z-2PI) ]...} ==> {[ 2z/(z^2-PI^2) ] + [ 2z/(z^2-4PI^2) ]...+ [ 2z/(z^2-n^2PI^2)]} ==> sum[ 2z/(z^2-n^2PI^2) ] [n=1..inf] Nun integrieren wir (a) beiderseitig in den Grenzen 0 bis t! Rechts können wir Summe und Integral vertauschen: Wir erhalten mit der umgeformten Summe: ln[sin(t)/t] = sum[ ln( 1 - t^2/(n^2PI^2) ] [n=1..inf] Nutzen wir nun rechts das log-Gesetz: ln(a)+ln(b) = ln(a*b) ln[sin(t)/t] = ln[product( 1 - t^2/(n^2PI^2)) ] [n=1..inf] Vergleicht man nun die Argumente der ln, so kommt sofort: sin(t) = t * product[ 1 - t^2/(n^2PI^2) ] [n=1...inf] Setzen wir nun noch t = pi*z , kommt: sin(pi*z) = pi*z * product[ 1 - z^2/n^2 ] [n=1..inf] mfg
|
   
Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 4032 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, den 18. Mai, 2004 - 11:48: |
|
Hi Ferdi
Ich danke Dir für Deinen Beitrag. Diese Herleitung gefällt mir und gibt Abwechslung! Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
|