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Katrin000 (Katrin000)
Erfahrenes Mitglied Benutzername: Katrin000
Nummer des Beitrags: 138 Registriert: 05-2003
| Veröffentlicht am Dienstag, den 20. Januar, 2004 - 17:26: |
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In einem kartesischen Koordinatensystem des R³ ist die Ebene H: x1 + x2 + x3 - 8 = 0 sowie die Schar von Geraden ga: x = (a²; 0; -a²) + s(3a;-3a;8) gegeben. a) Welche dieser Geraden schneit H unter dem größten Winkel? b) Zeigen Sie, dass der Punkt S(-2;6;4) derjenige Punkte aus der Schar der Schnitpunkte Sa ist, der die geringste Entfernung vom Ursprung hat. Geben Sie diese Entfernung an. c) Die Punkte Sa bilden in H eine Kurve. Diese wird parallel zur x3-Achse in die x1x2-Ebene projiziert; die Projektion heißt P. Fertigen Sie eine Zeichnung von P in der x1x2-Ebene an. Um welchen Kurventyp handelt es sich bei P vermutlich? Überprüfen Sie ihre Vermutung, indem sie eine Koordinatengleichung von P aufstellen. Danke im voraus! |
Megamath (Megamath)
Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3406 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, den 21. Januar, 2004 - 07:07: |
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Hi Katrin Dass diese Aufgabe nicht ganz einfach ist, kannst Du daran erkennen, dass bis jetzt noch keine Lösungsideen vorliegen. Ich will versuchen, das Nötigste nachzuholen. Vorbemerkungen: bei uns in den Bergen hat es zurzeit genug Schnee, es ist nicht nötig, dass die Geraden weiterhin schneien. Was die Koordinaten betrifft: ich verwende die Bezeichnung x,y,z statt x1,x2,x3. Lösung der Teilaufgabe a). Der Schnittwinkel phi einer Geraden g mit einer Ebene E ist der komplementäre Winkel zum Winkel psi der Geraden g mit der Normalen n der Ebene E; es gilt somit phi = 90° - psi. Den Winkel psi berechnen wir auf die bekannte Weise mit Hilfe des Skalarprodukts der Vektoren v = {3a; -3a ; 8} und n = {1;1;1}; v ist ein Richtungsvektor von g , n ist Normalenvektor von E. Die bekannte Formel zur Berechung des Winkels zweier Vektoren ergibt: cos (psi) = (v.n) / [abs(v)*abs(n)] Im Zähler steht das Skalarprodukt, im Nenner das Produkt der Beträge der Vektoren n und v. Weiter: cos(psi) = (3a -3a +8) / [sqrt(18 a^2 + 64) * sqrt 3] ,also: cos (psi) = 8 / [sqrt(18 a^2 + 64) * sqrt 3]. NB.: cos(psi) = sin (phi), wegen der Komplementarität der Winkel. Es geht um die Frage: für welchen Wert von a wird phi maximal. Dies ist der Fall, wenn sin (phi) maximal wird. Letzteres trifft zu, wenn der Nenner des obigen Bruches minimal ist. M.a.W.: wir suchen denjenigen Wert von a, für den die Wurzel sqrt(18 a^2 + 64) minimal ist. Dies ist offensichtlich für a = 0 zutreffend. Den maximalen Neigungswinkel phi* berechnen wir so: sin(phi*) =8/(8*sqrt3) = 1 / sqrt(3); daraus phi* ~ 35,26°. Fortsetzung folgt. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Megamath (Megamath)
Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3407 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, den 21. Januar, 2004 - 08:07: |
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Hi Katrin, Teilaufgabe b) Berechnung der Koordinaten x(a),y(a),z(a) des Schnittpunktes Sa von g mit E: Durch Einsetzen der Koordinaten von g in die Gleichung von E kommt: (a^2 + 3 a s ) + (- 3 a s ) + (- a^2 + 8 s ) = 8; es entsteht eine Gleichung für s: 8 s = 8 , also s = 1; dies führt auf die gesuchten Koordinaten: x(a) = a^2 + 3a y(a) = - 3 a z(a) = - a^2 + 8 Nun berechnen wir das Quadrat des Abstandes D des Punktes Sa vom Nullpunkt: Ergebnis: D^2 = (a ^ 2 + 3 a) ^ 2 + (-3 a) ^ 2 + (- a ^ 2 + 8 ) ^ 2 = 2 a ^ 4 + 6 a ^ 3 + 2 a ^ 2 + 64 = 2 * f(a) wobei f(a) = a^4 + 3 a^3 + a^2 + 32 Wir ermitteln das Extremum der Funktion f(a) durch Differentiation: f ´(a) = 4 a^3+ 9 a ^2 + 2 a Nullstellen von f ´(a): a1 = 0 ; a2 = - ¼ ; a3 = - 2 Der a-Wert a3 = -2 liefert das gewünschte Resultat, denn die zweite Ableitung f ´´(a) = 12 a^2 + 18 a ist an dieser Stelle positiv; es liegt ein Minimum für D^2 und damit auch für D vor. Setzen wir den Parameterwert a = - 2 ein, so bekommen wir den Punkt S(-2;6;4),wie in der Aufgabenstellung vorausgesagt Dmin = sqrt(4+36+16) = sqrt(56) Fortsetzung folgt Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Katrin000 (Katrin000)
Erfahrenes Mitglied Benutzername: Katrin000
Nummer des Beitrags: 141 Registriert: 05-2003
| Veröffentlicht am Mittwoch, den 21. Januar, 2004 - 12:34: |
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Jetzt schon einmal vielen Dank! |
Megamath (Megamath)
Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3408 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, den 21. Januar, 2004 - 13:31: |
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Hi Katrin Teilaufgabe c) Wir haben für die Koordinaten des Durchstoßpunktes Sa in der Teilaufgabe b) die folgenden Resultate erhalten: x(a) = a^2 + 3a y(a) = - 3 a z(a) = - a^2 + 8 Der Punkt Sa beschreibt in der Ebene H : x + y + z = 8 eine Kurve C, deren Orthogonalprojektion P in der (x,y)-Ebene durch die ersten beiden Parametergleichungen x = a^2 + 3a y = - 3 a dargestellt wird. Eliminieren wir a, indem wir ya = - a/3 in die erste Gleichung einsetzen, so entsteht die parameterfreie Gleichung: 9 x = y^2 – 9 y Das ist eine Parabel mit den Scheitelpunktskoordinaten xT = -9/4 ; y T = 9/2. Die Parabel geht durch den Nullpunkt Die Parabelachse ist zur x-Achse parallel. Dies festzustellen und zu begründen, ist wieder eine andere Geschichte. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath.
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Megamath (Megamath)
Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 3409 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, den 21. Januar, 2004 - 13:46: |
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Hi Katrin, Wir machen eine kleine Probe: Die Projektion S´(-2/4/0) des in der Tellaufgabe b) ermittelten Punktes S(-2/6/4) auf die (x,y)-Ebene muss auf der Parabel 9 x = y^2 – 9 y liegen! In der Tat: die Koordinaten von S´ erfüllen die Gleichung der Parabel P. NB: Die Originalkurve C in der Ebene H, deren Normalprojektion P ist und nach der zum Glück nicht gefragt wurde, ist ebenfalls eine Parabel. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Katrin000 (Katrin000)
Erfahrenes Mitglied Benutzername: Katrin000
Nummer des Beitrags: 144 Registriert: 05-2003
| Veröffentlicht am Donnerstag, den 22. Januar, 2004 - 17:51: |
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Vielen Dank! |
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