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lidia
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Samstag, den 11. Mai, 2002 - 18:45: |
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Wie beweißt man die Hölder -Ungleichung für Integrale? Danke Lidia |
Oliver Preisner (thuriferar783)
Junior Mitglied Benutzername: thuriferar783
Nummer des Beitrags: 7 Registriert: 05-2002
| Veröffentlicht am Samstag, den 11. Mai, 2002 - 23:01: |
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Kurze Frage: Gehst du auch in die Mathe-Vorlesung von Prof. Otto an der Uni Bonn? |
lidia
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Sonntag, den 12. Mai, 2002 - 16:51: |
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nein ich studiere an ner Fernuni in Frankreich |
H.R.Moser,megamath
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Sonntag, den 12. Mai, 2002 - 20:31: |
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Hi lidia , Zu den Hölderschen Ungleichungen (Otto Ludwig Hölder, deutscher Mathematiker,1859 – 1937) Es gibt die von Dir erwähnte Integralform (J), welche in groben Zügen so lautet : int [f(t)*g(t)dt] <= int [{f(t)^ p dt] ^ (1/p) * int {g(t)}^ q dt] ^ (1/q) wobei 1 / p + 1 / q = 1 vorausgesetzt wird ; in allen Integranden sind Absolutstriche zu setzen ; die Grenzen sind überall unten a, oben b. Ein Beweis des Satzes in dieser Form findet man im Lehrbuch Analysis 1 von Wolfgang Walter, Springer Verlag , p.309/310 Methode dieses Beweises: aequidistante Zerlegungen der Integrale in Riemannsche Summen und Zurückführung auf die Summenform (S) der Hölderschen Ungleichung. Diese Summenform (S) lautet: sum[a(i) * b(i)] < = {sum [a(i)^p]}^1/p * {sum [bi)^q]}^1/q, wiederum gilt 1 / p + 1 / q = 1 a(i),b(i) sind positiv die Summationsindizes laufen je von 1 bis n. Beweismethoden zu (S) (I) Lösung einer Extremalaufgabe mit n Variablen mit Nebenbedingungen (Methode von Lagrange), so z.B. bei F.Erwe, Differential-und Integralrechnung 1, Hochschultaschenbücher BI ,Band 30/30a, p.353/354 Bibliographisches Institut Mannheim (II) Elementare Herleitung aus gewissen Ungkleichungen Auf Deinen ausdrücklichen Wunsch werde ich auf die zuletzt erwähnte Methode, welche wenig bekannt ist, näher eingehen. Mit freundlichen Grüssen H.R.Moser,megamath.
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Niels (niels2)
Mitglied Benutzername: niels2
Nummer des Beitrags: 16 Registriert: 06-2001
| Veröffentlicht am Montag, den 13. Mai, 2002 - 20:26: |
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Hi H.R. Moser, die Herleitung der hölderschen Ungleichungen würde mich schon einfach aus dem Grunde interessieren, weil ich sie für den Beweis brauche, dass die Gammafunktion logarithmisch konvex ist. MfG Niels |
H.R.Moser,megamath
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, den 14. Mai, 2002 - 21:10: |
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Hi allerseits, auf mehrfachen Wunsch leite ich jetzt die Höldersche Ungleichung für Summen her. Der Schritt von der Summendarstellung zur Integraldarstellunng ist durch das Zitat in meiner letzten Arbeit zu diesem Thema vorgezeichnet Ausgangspunkt ist eine Ungleichung, die man als kleine Hausaufgabe am besten selbst beweist. Diese Ungleichung lautet: x ^ t < 1 + t * ( x-1 ) ......................................(U) wobei 0 <t> 0 , aber nicht 1 gilt. Daraus leitet man ohne Mühe die Ungleichung ab: x ^ t * y ^( 1- t ) < = t * x + (1 – t ) * y ……….(UU) Gleichheit nur für x = y Nun seien {an} und {bn} zwei Folgen positiver Zahlen, ferner sei p + q = 1. Dann gilt für 0<p<1: sum [(an)^p* (bn)^q] < = [sum(an)] ^ p * [sum (bn)] ^ q ..(UUU) Gleichheit nur dann, wenn die beiden Folgen proportional sind. Beweis Es sei 0<p<1 und sum[an] = A^(1/p), analog sum[bn] = B ^(1/q) Setze nun in der Ungleichung (UU) folgendes ein: t = p , x = an /A^(1/p), , y = bn /B^(1/q); es entsteht wegen p + q = 1,also q = 1 – p , aus (UU) mit x ^ p * y ^ (1 - p) < = p + ( 1 - p) * y endlich {an ^ p / A} * { bn ^ q / B} < = p*an/A^(1/p) +q*bn/ B^(1/q) Schreibt man diese Ungleichung der Reihe nach für n = 1…N an und summiert, so kommt: sum [(an)^p* (bn)^q] = A B * {p + q } = A * B ersetz man darin A und B durch die Terme, durch welche sie definiert sind, so erscheint (deus ex machina) die Ungleichung (UUU) In einer FORTSETZUNG leiten wir aus (UUU) ein Korollar her, welches mit der üblichen Form der Ungleichung von Hölder in der Summengestalt übereinstimmt. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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H.R.Moser,megamath
Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, den 15. Mai, 2002 - 08:30: |
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Hi allerseits, In meinem letzten Beitrag zur Ungleichung von Hölder wurde die Ungleichung (UUU) hergeleitet ; sie lautet: sum [(an)^p* (bn)^q] < = [sum(an)] ^ p * [sum (bn)] ^ q ..(UUU) mit p + q = 1. Wir leiten nun daraus ein Korollar her; das geht so: ersetze zunächst p durch 1 / P , q durch 1 / Q: p + q = 1 geht über in die Beziehung 1 / P +1 / Q = 1 ; aus (UUU) wird sum[(an)^(1/P)(bn)^(1/Q)]<=[sum(an)] ^ (1/P)*[sum (bn)]^(1/Q) In dieser Ungleichung ersetzen wir an durch an^P und bn durch bn^Q ; es entsteht die Ungleichung von Hölder in der Standardform: sum[a(n) * b(n)] < = {sum [a(n)^P]}^1/P * {sum [bn)^Q]}^1/Q °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Beachte : 1/P + 1/Q = 1 °°°°°°°°°°°°°
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