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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 2812 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Samstag, den 18. Oktober, 2003 - 09:38: |
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Hi allerseits,
In den nächsten LF-Aufgaben kommen kleine Delikatessen aus der Differentialgeometrie der ebenen Kurven. In der Aufgabe LF 62 soll die Einhüllende der Schar aller Kurvennormalen der Parabel y ^ 2 = 2 x ermittelt werden. Ferner soll darüber meditiert werden, welche andere Deutung bezüglich der gegebenen Parabel die so ermittelte Enveloppe zulässt. Die Antwort auf die letzte Frage wird Inhalt der Aufgabe LF 63 sein! Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Orion (Orion)

Senior Mitglied Benutzername: Orion
Nummer des Beitrags: 659 Registriert: 11-2001
| Veröffentlicht am Samstag, den 18. Oktober, 2003 - 10:56: |
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Hallo, Die Gleichung der Kurvennormalen im variablen Punkt P=(u,v) lautet v(x-u) + y-v = 0 also wegen u=v2/2 : (1) F(x,y,v) := vx+y-v3/2-v = 0 ==> (2) Fv(x,y,v) = x - (3/2)v2-1 = 0. Aus (1),(2) folgt v = - y1/3. Dies in (2) eingesetzt ergibt die gesuchte Enveloppengleichung y2 = (8/27)(1-x)3 ; x £ 1.
mfG Orion
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 2813 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Samstag, den 18. Oktober, 2003 - 11:55: |
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Hi Orion
Besten Dank für Deine prompte Lösung ! Die Aufgabe ist allerdings ein Eldorado für Vorzeichenfehler;ich weiß das aus eigener Erfahrung. Für den allgemeineren Fall y^2 = 2 p x der Parabel mit p als Parameter lautet die Gleichung der Enveloppe: y^2 = 8/(27 p) (x – p)^3 mit x > = p Die Kurve heißt Neilsche Parabel. Sie hat in S(p/0) eine Spitze und schneidet die Parabel in den symmetrisch zur x-Achse liegenden Punkten E1,2 (4p /…). Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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Mythos2002 (Mythos2002)

Senior Mitglied Benutzername: Mythos2002
Nummer des Beitrags: 737 Registriert: 03-2002
| Veröffentlicht am Samstag, den 18. Oktober, 2003 - 23:40: |
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Hi, ich denke, dass man Envelope in unserem Sprachraum nur mit einem "p" schreiben sollte, obwohl offensichtlich beide Schreibweisen vorkommen; richtig dürfte (zumindest für unseren Sprachraum) aber nur die Version mit einem "p" sein, die ich nebenbei auch nur so gelernt habe. Google liefert auf deutschen Seiten 17000 Treffer bei "envelope", aber nur etwa ein Zehntel davon beim doppel "p", und weist ausserdem auf die richtige Schreibweise hin ...., auf englischen Seiten ist das Verhältnis noch deutlicher. Gr mYthos
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Orion (Orion)

Senior Mitglied Benutzername: Orion
Nummer des Beitrags: 660 Registriert: 11-2001
| Veröffentlicht am Sonntag, den 19. Oktober, 2003 - 08:49: |
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Hallo Mythos, Mein alter Duden (Fremdwörterbuch 1966) notiert "Enveloppe", ebenso wie Bronstein's Taschenbuch der Mathematik. So - nämlich französisch,und nicht englisch (envelope) - spricht man es ja auch aus. Vielleicht sollte man überhaupt der fortschreitenden Prädominanz des Englischen hin und wieder etwas Widerstand entgegensetzen. Beim Einsetzen von v = - y1/3 in (2) (siehe meinen 1. Beitrag) gab es einen Vorzeichenfehler, sodass das Ergebnis korrekt y2 = (8/27)(x-1)3 ; x >= 1 lautet. mfG Orion
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Megamath (Megamath)

Senior Mitglied Benutzername: Megamath
Nummer des Beitrags: 2822 Registriert: 07-2002
| Veröffentlicht am Sonntag, den 19. Oktober, 2003 - 13:17: |
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Hallo Orion,
Deine Lösung ist sehr elegant und führt schnell zum Ziel; sie ist gut nachvollziehbar. Nur scheinen die Vorzeichen eine Crux für uns Aufgabensteller und - löser zu sein! Aus meinem Resultat y = x^2 / (2q) + ½ q erkennt man sofort den Typus und die Art der Enveloppe. Es ist eine Parabel mit der y-Achse als Achse. Der Punkt S(0 /½ q) ist der Scheitel; der Punkt Q(0/q) ist der Brennpunkt, q der Parameter der Parabel. Nicht zuletzt: die x-Achse ist die Leitgerade, Direktrix oder directrice en français. Das vorliegende Resultat könnte man auch mit geometrischen Eigenschaften der Parabel direkt herleiten, auf analoge Weise, wie ich es in der Aufgabe LF 64 vorschlage. Mit freundlichen Grüßen H.R.Moser,megamath
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